Leverkusen Grammo-Musikfestival: Tolle Musik, aber Ärger um Stadtpark-Rasen

Leverkusen · Bevor das Grammo-Musikfestival im Alten Stadtpark über die Bühne gehen konnte, griff Veranstalter Mani Neumann am Samstagmittag erst einmal zur Mistgabel. Um der Rasenfläche, die im Februar durch den Aufbau des Karnevalsfestzeltes zerstört worden und vor wenigen Wochen erst neu eingesät worden war, nicht noch weiteren Schaden zuzufügen, erhielt sie eine Schutzdecke aus Vlies und Stroh:

"Alle, die hier demnächst eine Veranstaltung machen, müssen leiden." Mani Neumann (mit Mistgabel) kritisierte Rolf Ischerland hart.

"Alle, die hier demnächst eine Veranstaltung machen, müssen leiden." Mani Neumann (mit Mistgabel) kritisierte Rolf Ischerland hart.

Foto: Uwe Miserius

"Das hat zur Folge, dass das hier heute keine Schlammschlacht wird", sagte der Musiker, der das Festival mit Grammophon-Wirt Fritz Rüber zum fünften Mal ausrichtete.

Erdbeerbauer Michael Altmeyer hatte das Spezialvlies zur Verfügung gestellt, Bauer Bernd Sesterhenn 24 Ballen Stroh. Neumann machte seinem Ärger über den Zustand der Wiese bei der Gelegenheit Luft: "Der schöne Rasen wurde ohne Rücksicht auf Verluste zerstört. Ich bin der Meinung, dass alle anderen, die hier demnächst eine Veranstaltung machen, unter der Situation leiden. Den Rasen konnte man nicht einfach in vier Wochen wiederherzaubern."

Insgesamt neun Bands traten bei dem dreitätigen Festival im Alten Stadtpark auf — neben farfarello, die gestern Abend traditionell den Abschluss des Festivals gestalteten, spielten unter anderem die Rock-Cover-Band Jim Button's, Martin Engeliens GoMusic und Pit Hupperten mit Herbert-Grönemeyer-Gitarrist Jacob Hansonis.

Den Anfang machte am späten Samstagnachmittag Anne Haigis. "Wir haben das Riesenglück, dass die Kollegin wider alle Unkenrufe zugesagt hat, ", kündigte Mani Neumann die Musikerin an. Unter den Besuchern, die gleich zur Eröffnung gekommen waren, befanden sich etwa Margret und Günter Koch aus Solingen. Das Paar hatte seine Freunde Martin Flasch und Silvia Fackel samt Hündin Diana mitgebracht, die aus Pforzheim angereist waren. "Wir sind über Pfingsten zu Besuch hier", verriet Fackel. Alle vier waren zum ersten Mal zu Gast auf dem Grammo-Festival. "Martin hat das in der Zeitung gelesen, da hat er einen Blick für", sagte Fackel. Was daran liegen mag, dass Flasch selbst Musiker ist — der Pforzheimer hat jahrelang in einer Band Gitarre gespielt. "Wir haben uns aber mittlerweile aufgelöst, weil unsere Sängerin nach Irland gegangen ist", erzählte er.

Mit der guten Stimmung der ersten beiden Tage war es gestern leider schlagartig vorbei. Dauerregen — da entschied Mani Neumann kurzerhand, das Festival abzubrechen. Den Rasen freut's — die Fans nicht.

(RP)
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