Leichlingen Gesucht: vermisste Frau mit THW-Wagen

Leichlingen · Die seit 2011 verschwundene Anett Carolin Kaiser aus Solingen, die auch in Leichlingen bekannt war, wird weiterhin international gesucht. Sie soll zeitweilig "auf einem Schloss" in Leichlingen übernachtet haben, erzählte sie Freunden.

 Anett Carolin Kaiser wird seit 2011 vermisst.

Anett Carolin Kaiser wird seit 2011 vermisst.

Foto: Polizei

Das mysteriöse Verschwinden einer Frau, die sich auch oft in Leichlingen und Langenfeld aufgehalten haben soll, beschäftigt die Polizei auch weiterhin. Ein Verbrechen wird nicht ausgeschlossen. Die damals 51-jährige Anett Carolin Kaiser wurde am 26. August 2011 das letzte Mal gesehen. Sie soll abwechselnd in ihrem blauen, ausgemusterten THW-Wagen, in einem Lager im Gewerbegebiet Burscheid und "in einem Schloss bei Bekannten in Leichlingen" übernachtet haben: Letzteres hatte sie Bekanntengegenüber angedeutet. Wo dieses "Schloss" gewesen sein soll, habe sie aber nicht verraten. Es soll aber nicht Haus Vorst gewesen sein.

Kriminalhauptkommissar Rainer Knodel von der Vermisstenstelle der Polizei Wuppertal geht eher davon aus, dass es sich um den Müllerhof in Leichlingen gehandelt haben muss. Dort sei auch das Auto der Frau mehrfach gesehen worden.

 Mit diesem umgerüsteten THW-Fahrzeug war die Vermisste auch in Leichlingen unterwegs.

Mit diesem umgerüsteten THW-Fahrzeug war die Vermisste auch in Leichlingen unterwegs.

Foto: horst schreiber

In Langenfeld soll sich die Frau für ein Haus interessiert haben, das versteigert werden sollte, berichtet die Polizei.

Mysteriös, so wie ihr Verschwinden, soll auch das Leben der Frau gewesen sein, die als "Sachen-Sammlerin" bekannt gewesen sei, berichtet ein Bekannter der Frau. Mit ihrem grünen Rucksack und einem Fahrrad soll sie immer wieder auch in Leichlingen und Langenfeld aufgetaucht sein, um Dinge auch aus dem Sperrmüll zu sammeln. Die Frau soll zwar wie eine Obdachlose gewirkt haben, aber trotzdem relativ wohlhabend gewesen sein, berichtet Knodel. Sie soll von ihren Eltern Geld geerbt haben. Davon soll sie im Oberbergischen ein Haus gekauft, das aber vor ihrem Verschwinden nie bewohnt haben, weiß ein Bekannter der Vermissten. An ihr Haus habe sie zwei Überseecontainer mit ihren Sammlungen aus dem Bergischen schaffen lassen, was darauf gedeutet habe, dass sie dort habe bald einziehen wollen.

Die Frau soll sich im August 2011 von Freunden für einige Tage nach Spanien verabschiedet und angekündigt haben, beim Zöppkesmarkt im September in Solingen wieder dabei zu sein. Sie soll gesagt haben, sie habe noch eine Wohnung in Spanien und wolle dort Gegenstände abholen und nach Deutschland bringen. Für die Spanienreise soll sie allerdings 6000 Euro von ihren Konten abgehoben haben, berichtet der Bekannte der Frau.

Im vergangenen Jahr gab die Polizei einen erneuten Aufruf an die Bevölkerung heraus. In der Hoffnung, die Frau könne irgendwo aufgetaucht sein, wurde und wird bis heute sogar international nach ihr gesucht. Und es fehlt weiterhin jede Spur. Das könne daran liegen, dass die Frau menschenscheu und ohne wesentliche Sozialkontakte gelebt habe, meint der Kriminalhauptkommissar. "Wir haben alles abgearbeitet, aber wir hoffen auch weiterhin auf Hinweise", betont Knodel. "Bei unseren Langzeitfällen versuchen wir an DNA-Proben zu kommen und bewahren sie auf für einen möglichen späteren Datenabgleich, wenn unbekannte Tote aufgefunden werden", erläutert Knodel. Etwa 2000 Erwachsene und Jugendliche werden der Kripo Wuppertal aus ihrem Verbreitungsgebiet pro Jahr gemeldet: "99 Prozent der Vermissten werden gefunden", betont Knodel.

(RP)
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