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Im Januar 2022 soll es an neuer Stelle weitergehen Quartierstreff - Abschied und Ausblick auf Neues

Leichlingen · Der Leichlinger Quartierstreff in seiner bisherigen Form ist nun Geschichte. Doch schon Anfang 2022 könnte es an neuer Stelle mit neuem Konzept weitergehen.

 Abschied vom Quartierstreff in seiner bisherigen Form: Die Arbeit soll künftig in Cremers Weiden fortgesetzt werden.  

Abschied vom Quartierstreff in seiner bisherigen Form: Die Arbeit soll künftig in Cremers Weiden fortgesetzt werden.  

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eine Mischung aus Trauer, Resignation und Unverständnis machte sich am Samstag im Mietercafé in der Brückenstraße breit, wo sich knapp 50 Bürger von einem wertvollen Angebot und tollen, engagierten Menschen verabschiedeten. In den vergangenen fünf Jahren hatten sich ihre Wege durch das ein oder andere Angebot im Leichlinger Quartierstreff gekreuzt. Gemeinsam hatten sie bei künstlerischen oder handwerklichen Workshops zusammengesessen, sich die Nachmittage bei Kaffee, Kuchen, einem Pläuschchen und Brettspiel vertrieben, sich weitergebildet und über Themen informiert und diskutiert. Der Quartierstreff, der als eine Art Seniorentreff begann, sich aber in einen inklusiven Nachbarschaftsort für Menschen aller Altersklassen mit und ohne Behinderung entwickelte, war für viele in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Ankerpunkt in der Stadt geworden.

Doch zuerst waren es die Corona-Restriktionen und schließlich das Hochwasser, das die Räumlichkeiten in der Gartenstraße zerstörten, die die Arbeit des Treffs zunichte machten und für viele Monate auf Stand-by setzten, erklärte Leiterin Hilde Cordes. Eine Finanzierung des einstigen Pilotprojekts, das als Idee startete und sich zum Erfolg mauserte, konnte über 2021 hinaus nicht gesichert werden, sodass die wertvolle Arbeit in der bisherigen Form eingestellt wird. Dabei, betont Cordes, sei der Bedarf an solch niederschwelligen Angeboten und offenen Orten besonders jetzt nach den Corona-Lockdowns größer denn je. „Mein Sohn mit Behinderung ist immer gerne zum Rummikub und für Kunstworkshops in den Quartierstreff gegangen. Jetzt fragt er mich ständig, wo er nun hingehen soll“, erzählte Eva Winterhagen-Göpel betroffen. „Der Quartierstreff hinterlässt eine riesige Lücke“, urteilte die Leichlingerin.

Doch die soll in absehbarer Zeit geschlossen werden: Die Stadtverwaltung hat zwischenzeitlich ein Konzept erstellt, wie die Arbeit des Quartierstreffs in der Wohnsiedlung Cremers Weiden fortgesetzt werden kann. Als künftiger Standort sind Räumlichkeiten im sogenannten Stelzenhaus in der Montanusstraße im Gespräch. „Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk und dem Pilgerheim Weltersbach haben bereits erste Besichtigungen möglicher Räumlichkeiten stattgefunden. Einige der Kooperationspartner haben eine finanzielle Beteiligung in Aussicht gestellt“, informierte die Stadt vor geraumer Zeit. Mitte dieses Jahres hat überdies Sascha Göbeler eine Stelle im Sozialamt angetreten, in der er sich auf die Durchführung und Koordination der Quartiersarbeit in Leichlingen konzentrieren kann.

Das weiterentwickelte Konzept sieht unter anderem vor,  dass der Quartierstreff eine zentrale Koordinationsfunktion und Vermittlungsinstanz vor Ort sein soll, an den sich Ratsuchende wenden können. „Das Quartiersmanagement vernetzt Akteure, Institutionen und Einrichtungen aus unterschiedlichen Bereichen, soziale Einrichtungen, Träger und Immobilieneigentümer, damit deren Handeln auf die Quartiersinteressen abgestimmt werden kann“, heißt es im neuen Konzept weiter. Das Sozialamt soll dort ein breitgefächertes Angebot unter anderem in der Senioren-, Pflege- und Wohnberatung machen.

Die Antidiskriminierungsstelle der Diakonie Leverkusen wird dort ebenso präsent sein wie der städtische Fachbereich Kinder, Jugend und Familie. Über ihn könnten im Quartierstreff künftig  Elterncafés und -abende, Arbeitskreise, Schulungen und Sozialtrainings, Sprechstunden zum Beispiel der Frühen Hilfen, frühkindliche Förderangebote beispielsweise durch das Familienzentrum, Beratung zu Bildung- und Teilhabeleistungen oder sozialpädagogische Beratung und Unterstützung stattfinden. Umsetzung: voraussichtlich Anfang 2022.

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