Leichlinger Quartierstreff Gemeinsam stricken, werken und klönen

Leichlingen · Der Quartierstreff Leichlingen fördert und unterstützt Projekte von Bürgern für Bürger. Eine Zwischenbilanz.

Menschen vernetzen, sie vor allem nicht vergessen und ein Quartier wieder lebendig machen: Seit 2017 ist der Quartierstreff in Leichlingen ein Ort, an dem sich Menschen treffen, Ideen austauschen und umsetzen. Die Bürger nehmen das Angebot gut an, immer mehr Veranstaltungen sind nach und nach dazugekommen.

Eines der ersten Angebote des Quartierstreffs war das Reparatur-Café. Ehrenamtliche Reparateure prüfen dort, ob alte und kaputte Schätze aus Privatbesitz noch gerettet werden können. Bürger schauen bei der Reparatur zu, sehen wie es gemacht wird und knüpfen neue Kontakte. „Das ist eine perfekte Verbindung von sozialem Netzwerk und dem Nachhaltigkeitsgedanken“, sagt Sabine Rauh, Quartiersentwicklerin. Die richtige Bezeichnung ihrer Tätigkeit wäre „Quartiersmanagerin“, doch die findet Rauh nicht zutreffend. „Das würde ja bedeuten, ich würde hier Menschen managen.“

Doch ihre Aufgabe und die der anderen Mitarbeiter des Treffs besteht viel mehr darin, Menschen zu animieren, selber Ideen zu entwickeln und ihnen bei der Umsetzung zu helfen. Sie sind der Rahmengeber, suchen Räume oder vermitteln Kontakte. Denn viele Angebote entstehen aus relativ simplen Einfällen: „Da möchte man nicht alleine zu Hause sitzen und stricken. Die Freunde stricken aber nicht“, nennt Rauh ein Beispiel. Da sei es ein geringer Aufwand, einen Zettel im Quartierstreff aufzuhängen. So sei zum Beispiel der Handarbeits-Kreis entstanden.

Die Angebote entstehen jeweils immer von Bürgern für Bürger. Sie sind kostenfrei. Sehr schnell kam dann auch der Literaturkreis und der Bauchtanz für Frauen ab 50 dazu. „Der Bauchtanz ist der älteste Tanz der Welt. Frauen weltweit tanzen ihn“, erzählt Rauh. Dabei gehe es vor allem um den Einklang von Körper, Geist und Seele. „Manche Ideen sind aber auch sehr speziell. Zum Beispiel Modelleisenbahnen.“ Insgesamt versucht der Quartierstreff alle Generationen anzusprechen. „Aber in der Regel sind die Besucher etwas älter, weil auch mehr Zeit da ist“, ergänzt die Quartiersentwicklerin. Der Quartierstreff stehe aber auch im regelmäßigen Austausch mit dem Verein Crew.

Im vergangenen Sommer haben  Bürger in Workshops erzählt, was sie früher im Sommer gerne gemacht haben. So entstanden verschiedene Angebote über mehrere Monate. Boule und Geschichten über Leichlingen erzählen standen zum Beispiel auf dem sommerlichen Programm. Viele Ideen wurden gesammelt und einige konnten noch gar nicht umgesetzt werden. „Viele wünschen sich, dass die Aktionen auch generationsübergreifend gemacht werden“, ergänzt Heide Cordes, Mitarbeiterin im Quartierstreff. Auf ein Kirschkern-Weitspucken mit Kindern und Enkeln können sich die Bürger eventuell in diesem Sommer freuen.

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