Leichlingen Gehrke-Haus: Abriss-Beginn im Januar

Leichlingen · Es geht voran im neuen Baugebiet am ehemaligen Altenheim Gehrke-Haus. Die Rotterdam Immobilien GmbH hat in der vergangenen Woche mit dem Vertrieb der zwölf Grundstücke begonnen. Für die Hälfte gibt es bereits Reservierungen. Stimmt der Rat im Dezember zu, geht es im Januar richtig los.

Heller Putz, hellgraue Klinker, Aluminium und Holz für die Fassaden — das langgestreckte Gebäude wirkt in der grafischen Darstellung klassisch und gediegen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Doppelgarage. Sie kann direkt an den Wohnbereich angebunden werden, der mit rund 230 Quadratmetern, in die die Terrassen noch nicht eingerechnet sind, einiges an Platz zu bieten hat. 1650 Kubikmeter beträgt der gesamte umbaute Raum einschließlich Garage und Keller.

Das Gebäude, das nach Süden hin ausgerichtet ist — hin zum Grün und dem Tal —, strahlt dem Betrachter von einem Prospekt entgegen, mit dem die in Langenfeld beheimatete Rotterdam Immobilien GmbH seit der vergangenen Woche für ihr neues Wohnprojekt wirbt: Es trägt die Überschrift "Naturnah leben in Leichlingen" und umfasst Grundstücke für zwölf Einfamilienhäuser im Bereich des Gehrke-Hauses in der Vogelsiedlung.

Schonendes Abriss-Verfahren

Im Dezember soll der Leichlinger Stadtrat über den Bebauungsplan entscheiden. Stimmt er zu, könnte bereits im Januar mit dem seit Jahren herbeigesehnten Abriss des ehemaligen Altenheims begonnen werden. Und Andreas Rotterdam, der Geschäftsführer der Immobilien GmbH, verspricht: "Wir werden das so schonend wie möglich in Angriff nehmen." Keine Hubschrauberverladung, keine Sprengung — ein klassisches Abbruchverfahren, bei dem sich Lärm-Beeinträchtigungen für die Nachbarn zwar nicht vermeiden lassen, sich aber in Grenzen halten sollen.

"Wir werden die Materialien sowohl über die Landrat-Trimborn-Straße als auch Hüschelrath und Johannisberg abfahren", kündigt Rotterdam an: "Unser Ziel ist es, bis April mit dem Abbruch fertig zu sein. Dann folgt die Erschließung des Baugebiets, die ebenfalls um die drei Monate dauern dürfte." Ab Juli könne dann gebaut werden. Ob potenzielle Häuslebauer dabei das komplette Bauvorhaben von der Rotterdam-Gruppe betreuen lassen und damit für alle Gewerke einen einzigen Ansprechpartner behalten, oder ob sie nur das Grundstück kaufen und sich selbst um alles weitere kümmern, kann jeder selbst entscheiden.

Nur eine Einschränkung gab Frank Simon, der für Vertrieb und Marketing zuständige Prokurist der Unternehmensgruppe, gestern bekannt: "Die Wohnsiedlung soll kein Flickenteppich an Stilen und Eigenarten werden, deshalb muss ein einheitliches Grunderscheinungsbild gewahrt bleiben." Das orientiert sich am Bauhaus-Stil mit klaren, teils kubusähnlichen Formen und Materialien.

"Für sechs der zwölf Grundstücke haben wir bereits Reservierungen", sagt Simon. Für die übrigen, mit 650 bis 1000 Quadratmeter großzügig geschnittenen Einheiten gibt es noch die Möglichkeit, zuzuschlagen. Das Interesse ist nach Angaben des Unternehmens allerdings groß: "Bei uns haben sich Leute aus Köln, Langenfeld, Leverkusen und Leichlingen gemeldet", berichtet der Prokurist. Vor allem die aufgrund des Gefälles erstklassige Aussicht sei eines der wichtigsten Kaufargumente.

Interessant: Sogar aus der Nachbarschaft, die dem Projekt anfangs skeptisch gegenüberstand, soll es Anfragen geben. Das freut Andreas Rotterdam ganz besonders, denn der Bau-Experte befasst sich bereits seit 2003 mit dem Fall Gehrke-Haus. Zerstörungen, unbefugtes Eindringen, immer wieder beschäftigte ihn die Ruine. Die Aussicht, dass der Schandfleck bald schmucken Häusern weicht, freut ihn nicht nur als Unternehmer. "Ich habe auch ganz persönlich etwas davon, wenn am Ende alles schön aussieht", sagt Rotterdam: "Ich wohne nämlich in Leichlingen."

(RP/rl)
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