Leichlingen Gasleitungs-Gegner suchen Unterstützung in der Politik

Leichlingen · Jetzt nimmt sich auch der Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr und Betrieb (IVD) dem Anliegen der Bürgerinitiative "Rothenberg explosiv an. Deren Sprecher Guido Endert und Nicola Biggeleben sagten den Politikern: "Wir machen uns große Sorgen um den Verlauf der Hochdruck-Gaspipeline."

 Guido Endert ist Sprecher der Initiative "Rothenberg explosiv".

Guido Endert ist Sprecher der Initiative "Rothenberg explosiv".

Foto: UM

Schließlich solle die Leitung mit einem Durchmesser von 914 Millimetern und einem Betriebsdruck von 70 bar unter einer der meistbefahrenen Güterzugtrassen Europas hindurch - und mit nur fünf Metern Abstand an den Wohnhäusern am Rothenberg entlanggeführt werden. "Wenn hier etwas passiert, haben Sie nicht einmal die Chance wegzulaufen", betonte der Anwohner, der im Frühjahr beim Oberverwaltungsgericht Münster Klage gegen das Projekt eingereicht hat. Explodiert die Hochdruckleitung - ähnlich wie bei der Gasexplosion vor zwei Monaten in Ludwigshafen, bei der ein Mensch starb - würden die Trümmer rund 400 Meter weit fliegen. Noch in 350 Metern Entfernung finge Holz nur aufgrund der Wärmestrahlung Feuer.

 Guido Endert ist Sprecher der Initiative "Rothenberg explosiv".

Guido Endert ist Sprecher der Initiative "Rothenberg explosiv".

Foto: UM

Dabei hätte die Leitung in Leichlingen aufgrund ihrer Größe und ihres Betriebsdrucks ein fünffach höheres Gefahrenpotenzial als die in Ludwigshafen. "Es macht Sinn, sich zu wehren", meint Endert.

Bei seiner Klage stützt er sich auf eine Studie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung aus dem Jahr 2009, die für derartige Leitungen einen Mindestabstand von der Bebauung von 350 Metern empfiehlt.

Die Stadtverwaltung hatte Anfang 2014 keine Möglichkeiten mehr, ebenfalls gerichtlich gegen den Verlauf der Gaspipeline vorzugehen. Jetzt aber sagten die Ausschussmitglieder der Bürgerinitiative Unterstützung zu. Deutlich wurde dabei, dass den Politikern weder der Verlauf vorhandener Hochdruck-Gasleitungen noch Sicherheitskonzepte für Leichlingen in Unglücksfällen wie in Ludwigshafen bekannt sind. "Wir können jede Art der Hilfe brauchen, sei es durch weitere Informationen oder durch das Weitertragen unserer Mission", sagten Nicola Biggeleben und Guido Endert. "Schließlich sind wir nicht zu der Leitung hingezogen, die Hochdruck-Gaspipeline zieht jetzt zu uns. Jeder Meter Abstand mehr hilft!"

(inbo)
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