Die Förderschule in Leichlingen wurde beim Wupperhochwasser zerstört Zieht die Paul-Klee-Schule nach Langenfeld?

Leichlingen · Die LVR-Paul-Klee-Schule wurde beim Starkregen 2018 und beim Wupperhochwasser im Juli schwer beschädigt. Der Landschaftsverband Rheinland schließt eine Renovierung am Leichlinger Standort aus. Ein Umzug nach Langenfeld wird immer wahrscheinlicher.

 Schon zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren stand die LVR-Paul-Klee-Schule beim Wupperhochwasser in diesem Sommer unter Wasser.

Schon zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren stand die LVR-Paul-Klee-Schule beim Wupperhochwasser in diesem Sommer unter Wasser.

Foto: Uwe Miserius

Die Verwaltung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) schlägt als neuen Standort der Paul-Klee-Schule ein Gelände in Langenfeld neben der dortigen LVR-Klinik vor. Darüber hat die Schulleitung die Eltern der Schüler Ende Oktober informiert. Bei denen stieß die Idee offenbar auf breite Zustimmung, zeichnet sich nun doch zumindest mittelfristig eine Lösung für die Unterbringung der Förderschule ab. Sie war sowohl beim Starkregen im Jahr 2018 als auch beim Wupperhochwasser in diesem Juli stark beschädigt worden. Am bisherigen Standort in Leichlingen will der LVR sie daher auf keinen Fall ein drittes Mal wieder aufbauen.

„Der Vorschlag der Verwaltung, nach Langenfeld umzuziehen, wird am kommenden Montag im LVR-Schulausschluss beraten. Der gibt eine Empfehlung ab, so dass am 14. Dezember der Landschaftsausschuss darüber beschließen kann“, sagt LVR-Sprecher Michael Sturmberg. Der Verband sei bereits in Gesprächen mit der Stadt Langenfeld. „Es muss noch eine Bebauungsplanänderung auf dem Grundstück neben der Klinik geben. Dann können wir auf 30.000 Quadratmeter neu bauen“, informiert Sturmberg.

Für das Gelände in Langenfeld spricht, dass es ein ebenerdiges Areal ist, das eingeschossig bebaut werden kann — ein wichtiges Kriterium für die Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, die beispielsweise auch Schüler im Rollstuhl besuchen. Außerdem ist die Lage verkehrsgünstig: In die Schule gehen nicht nur Kinder und Jugendliche aus Leichlingen, sondern aus dem ganzen Umland. Für dieses Einzugsgebiet ist der neue Standort ein zentraler Punkt. „Wir sehen zudem Möglichkeiten zu Kooperationen mit benachbarten Schulen“, sagt Sturmberg.

Wann der Neubau fertig werden und die Schüler und Lehrer ihn beziehen könnten, ist noch nicht klar. Auszugehen ist aber mindestens von ein bis zwei Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit. Weil aber die Fläche bereits dem LVR gehört, könnte es vergleichsweise zügig gehen. Aus der Leichlinger Politik gab es zwar den Wunsch, die Paul-Klee-Schule vor Ort zu halten. Aber: „Leichlingen hatte Optionen, die Plätze waren aber nicht so geeignet wie der in Langenfeld“, informiert Bürgermeister Frank Steffes zu dem voraussichtlichen Umzug. Weil der LVR das Grundstück schon besitze und „praktisch Baurecht“ bestünde, scheine eine sehr teure Interimslösung damit verzichtbar zu sein, betont Steffes. Das komme letztlich auch den Kommunen zugute. „Grundsätzlich ist das sehr schade für Leichlingen, die Gründe sind allerdings nachvollziehbar“, betont der Bürgermeister. Für die Schüler ergebe sich im Grunde keine große Veränderung. Die einen führen ein paar Minuten länger, die anderen ein paar Minuten kürzer, sagt Steffes.

Derzeit sind die Schüler der Paul-Klee-Schule auf verschiedene Schulstandorte verteilt, werden in diesem Schuljahr in der Martin-Buber-Schule in Witzhelden sowie in Schulen des Landschaftsverbandes in Solingen, Köln, Düsseldorf, Pulheim und Rösrath unterrichtet. Die Verwaltung der Förderschule befindet sich vorübergehend in der LVR-Klinik an der Kölner Straße in Langenfeld. 

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