Was selbst manche Leichlinger nicht wissen: Bereits im frühen 20. Jahrhundert wurden in Leichlingen Erdbeeren kultiviert. Das lockte auch viele Auswärtige in den Ort. Die "Erdbeer-Zuchtanstalt" von Karl Pfeiffer war 1905 über die Stadtgrenzen hinaus bis nach Wuppertal bekannt, und zwar wegen seiner besonders schmackhaften, roten Früchte.

Jedoch erst gegen Ende der 1920er Jahren entwickelte sich die Erdbeerzucht in Leichlingen zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig. Hauptgrund dafür war die günstige Bodenbeschaffenheit der Sandstraße, die sich von Solingen aus in Richtung Köln an Leichlingen entlang zieht. Ihr Boden ist leicht lehmig, mäßig feucht und etwas sandig, was Erdbeeren sehr gerne mögen. Theodor Bollwerk war der Erste, der dies erkannte und dann diese Erkenntnis nutzte, um dort Erdbeerpflanzen erfolgreich auszusetzen. Schnell taten es ihm weitere Anwohner der Sandstraße gleich, und auch die Felder rundherum wurden bald gerne für die Erdbeerzucht genutzt. Zur Erntezeit tummelten sich auf den Feldern viele fleißige Erdbeerpflückerinnen, um die begehrten Früchte zu sammeln. Aus diesem Grund wird die Sandstraße auch als "Straße der Erdbeeren" bezeichnet. Zu einer der bekanntesten, in Leichlingen kultivierten Sorten zählt die "Regina", die schon relativ früh im Jahr erntebereit und noch dazu äußerst aromatisch ist. Übrigens: Wo heute das traditionelle Erdbeerfest an der Trompete stattfindet, war früher das "Leichlinger Erdbeerzentrum", in dem die in Leichlingen gepflückten Erdbeeren gesammelt, versteigert und von dort aus nach ganz Deutschland transportiert wurden.