Betrugsmasche in Leverkusen „Falscher Polizist“ wird von Kripo festgenommen
Leverkusen · Der Polizei ist ein „Hintermann“ (30) in den Betrugsfällen „Falsche Polizisten“ an Senioren in Leverkusen und Köln ins Netz gegangen. Mittwochmorgen hat die Kripo den polizeibekannten Mann bei seinem Arbeitgeber in Bergisch Gladbach festgenommen.
Der 30-Jährige steht im Verdacht, als „Verwalter“ Bargeldsummen von betrogenen Senioren im sechsstelligen Bereich an Callcenter in der Türkei gesteuert zu haben, sagt die Polizei. „Nach aktuellem Stand der Ermittlungen soll der Beschuldigte das Geld mit Hilfe weiterer Mittäter in Bremen zu Hintermännern in der Türkei gesandt haben.“
Seit einiger Zeit rufen „falsche Polizeibeamte“ ältere Menschen an und erzählen von festgenommenen Einbrechern, bei denen die Adresse der Senioren gefunden worden sei. Sie veranlassen die Senioren, Wertsachen aus Sicherheitsgründen zu übergeben. Erst vor zwei Wochen hatte die Polizei für Leverkusen und Köln innerhalb von nur wenigen Stunden mehr als 50 „falsche Polizeibeamte“-Anrufe registriert.
Gearbeitet wird von den Betrugsbanden offenbar so: Die Anrufer sitzen in Callcentern in der Türkei. Signalisieren sie, das Vertrauen des Angerufenen ist gewonnen, organisiert ein Mittäter einen „Abholer“, der die Beute holt und an ein weiteres Bandenmitglied übergibt.
Der 30-jährige Bonner ist im offenen Vollzug in der Justizvollzugsanstalt in Euskirchen. Weil er sich regelmäßig bei Mutter und Schwester in Bonn aufgehalten hat, wurden deren Wohnungen durchsucht, ebenso seine Zelle in Euskirchen. Die Kripo stellte neben zwölf Mobiltelefonen und einem Laptop auch einen verschlossenen Tresor mit bislang unbekanntem Inhalt sicher.
Die Polizei bittet weitere Betroffene solcher Anrufe, gerade im Zeitraum Herbst 2018, sich zu melden: 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de.
