Leichlingen Ex-Nationalspieler Wuttke: "Hatte Problem mit Heynckes"

Leichlingen · Wolfram Wuttke war zu seiner aktiven Zeit einer, den man als "Typ" bezeichnete – ein Spieler, der kein Blatt vor den Mund nahm und immer wieder mit seinen Trainern aneinandergeriet. Der Ex-Fußballprofi absolvierte 299 Bundesligaspiele, Anfang der 90er Jahre wechselte er zu Espanyol Barcelona. Bei den Olympischen Spielen 1988 holte er mit der deutschen Nationalmannschaft Bronze.

 Wolfram Wuttke war zu seiner aktiven Zeit einer, den man als "Typ" bezeichnete – ein Spieler, der kein Blatt vor den Mund nahm und immer wieder mit seinen Trainern aneinandergeriet.

Wolfram Wuttke war zu seiner aktiven Zeit einer, den man als "Typ" bezeichnete – ein Spieler, der kein Blatt vor den Mund nahm und immer wieder mit seinen Trainern aneinandergeriet.

Foto: Achim Scheidemann

Über seine Karriere, seine Erfolge und Niederlagen – sportlich wie privat – sprach der 49-Jährige jetzt in der "Therapieburg". Wuttke machte den Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe "Wie isset?". "Wir sind hier ja alle sport- und fußballbegeistert, und da schwelgt man oft in alten Erinnerungen", sagte Lars Burgwinkel, Inhaber der physiotherapeutischen Praxis.

"Dann fallen Namen von Sportlern, und man fragt sich: Was machen die jetzt eigentlich?". Einladen möchte Burgwinkel Leute, "die ein bisschen in Vergessenheit geraten sind". Geplant ist, einmal im Jahr einen bekannten Sportler in die Blütenstadt zu holen. Für das Gespräch mit Wuttke vor rund 50 Gästen hatte sich der Veranstalter Unterstützung von Olaf Kötting, Vorsitzender der "Old Boys Blütenstadt Leichlingen", und dem stellvertretenden RP-Sportchef Martin Beils geholt.

Burgwinkel ließ es sich zu Beginn nicht nehmen, die Fußball-Fronten zu klären, als er den Werdegang Wuttkes vorstellte: Der FC Schalke 04, zu dem der Fußballer mit 15 Jahren wechselte, wurde da zum "kleinen unbedeutenden Verein im Ruhrgebiet", wohingegen Burgwinkel seinem Lieblingsclub Mönchengladbach die Bezeichnung "ganz bedeutender Verein am Niederrhein" verlieh.

Herz für die Königsblauen

Wuttkes Herz jedoch schlägt für die Königsblauen: "Ich bin ein Schalker Kind", unterstrich der 49-Jährige. Thema war unter anderem das oft schwierige Verhältnis zu seinen Trainern: "Ich bin vor allem mit Jupp Heynckes aneinandergeraten, früher war er sehr verbissen", sagte Wuttke, dem Heynckes seinen Spitznamen "Osram" verdankt.

Momentan widmet sich Wuttke der Jugendarbeit im Fußball, seinen letzten Posten als Trainer hatte er 2008 beim Oberligisten TSV Crailsheim. Auch die Krankheit, die ihn 2000 ereilte, kam zur Sprache: Damals hieß die Diagnose Brustkrebs: "Das war schon ziemlich niederschmetternd und hat mich gebeutelt", sagte Wuttke. Heute feiert er seinen 50. Geburtstag. Auf die Frage von Martin Beils, was er sich denn wünsche, antwortete der Ex-Profi: "Gesundheit – das ist das Wichtigste."

(RP)
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