Leichlingen Ex-Fußballer testet die neue Fitnesswelle

Leichlingen · Thomas Brdaric hat in der "Burg Sagenhaft" mit der Slashpipe trainiert. Das Sportgerät hat es in sich.

 Der ehemalige Fußball-Profi Thomas Brdaric (r.) trainiert mit der leichten Slashpipe. Angeleitet wird er von dessen Mit-Erfinder Michael Eckerl, der auf dem Foto die größte Variante des Fitnessgeräts benutzt.

Der ehemalige Fußball-Profi Thomas Brdaric (r.) trainiert mit der leichten Slashpipe. Angeleitet wird er von dessen Mit-Erfinder Michael Eckerl, der auf dem Foto die größte Variante des Fitnessgeräts benutzt.

Foto: Uwe Miserius

Als Profifußballer war er 15 Jahre aktiv, wurde mit Bayer Leverkusen zweimal Vizemeister und stand sogar im Finale der Champions League. Auch in der Nationalmannschaft hatte er mehrere Einsätze. Thomas Brdaric kennt sich also mit den verschiedensten Trainingsmethoden aus. Und auch heute, mit 43 Jahren, ist der Ex-Fußballer, der mittlerweile als Trainer arbeitet, noch "ziemlich fit", wie er selbst betont.

Doch nun steht er da, in Sneakers, heller Bermuda und Deutschland-Trikot - und schwitzt ordentlich. Dabei hat er erst vor zehn Minuten angefangen, die durchsichtige Röhre mit der blauen Flüssigkeit vor seinem Körper hin- und herzubewegen und dabei noch einige Kniebeugen zu machen. "Puh, und das war erst das Aufwärmprogramm?", fragt Brdaric ungläubig.

Slashpipe nennt sich das Trainingsgerät, das Bradric und einige andere Fitnessbegeisterte an diesem Morgen im Therapiezentrum "Burg Sagenhaft" zum ersten Mal ausprobieren. Die kleinste Version wiegt 2,5 Kilogramm, die größte ist zwei Meter lang und wiegt 12,5 Kilogramm. In der Röhre schwappt unaufhörlich und unkontrolliert eine wahlweise orange oder blaue Flüssigkeit hin und her.

"Es ist ziemlich ungewohnt", sagt etwa Philip, 24-jähriger Triathlet und ziemlich durchtrainiert. "Das Gerät ist null stabil. Aber es macht riesig Spaß. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, damit Sport zu machen." Auch Jil, 23-jährige Hobbyreiterin, findet die Slashpipe "cool". Sie sagt: "Ich muss mich wahnsinnig konzentrieren, aber das gefällt mir." Auch sie würde sofort einen entsprechenden Kursus besuchen.

Lars Burgwinkel, Inhaber der "Burg Sagenhaft", hat das Probetraining in seinem neuen, modernen Therapiezentrum organisiert. Denn einer der Miterfinder der Slashpipe ist sein ehemaliger Chef und Thomas Brdaric ein guter Bekannter. "Der Thomas hatte sofort Lust mitzumachen", sagt Burgwinkel. Sein Plan: "Wir wollen das Training mit der Slashpipe in unser Programm aufnehmen. Und das Gute daran ist, dass Kunden es als Präventionsmaßnahme einreichen können, und die Krankenkassen den Kursus dann anteilig zahlen.

Aber erst einmal geht das fröhliche Test-Schwitzen weiter. Der Essener Sportwissenschaftler Michael Eckerl, der die Slashpipe mitentwickelt hat, leitet den Kursus und überwacht kritisch die Bewegungen der Teilnehmer. "Thomas, die Arme strecken", ruft er. Und Bradric schnauft noch mehr. "Im Rücken spüre ich die Wirkung, das ist echt eine Herausforderung", sagt er. "Als Trainer bin ich sehr an Methodik interessiert, und ich halte das hier für eine extrem effektive Methode." Natürlich müsse sich die Slashpipe erst einmal durchsetzen. "Aber ich freue mich, dass ich sie heute testen durfte."

Michael Eckerl ist vom Erfolg der Slashpipe, die es seit rund einem Jahr gibt, überzeugt. "Auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trainiert mit unserem Gerät, allen voran Manuel Neuer, der damit in den letzten Wochen vor der WM seine Reha vorantreiben konnte", erzählt er. "Das Wasser erzeugt ein gewolltes Chaos, der Körper muss ständig reagieren. Das macht den besonderen Effekt aus."

Mittlerweile wird die Wasserröhre, die besonders Kraft, Kraftausdauer und die Muskel-Koordination trainieren soll, in vielen Fitnessstudios eingesetzt, es gibt auch eine Kooperation mit den Robinson-Ferienclubs.

Info Burg Sagenhaft, Bremsen 13 in Leichlingen, www.burg-sagenhaft.de.

(RP)
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