Leichlingen Erste Typisierung für Stammzellenspender

Leichlingen · In Leichlingen findet in diesem Jahr erstmals eine Typisierungsaktion für Stammzellen- und Knochenmarksspender mit dem DRK statt.

In den ersten Wochen des neuen Jahres werden erfahrungsgemäß wieder viele Blutpräparate benötigt: Deshalb weist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) jetzt auch besonders auf seinen Blutspendetermin am 13. Januar in Leichlingen hin.

Der Grund für den gesteigerten Bedarf an Blutkonserven ist DRK-Sprecher Heinz Kapschak bekannt: "In den ersten Monaten des Jahres werden die meisten planbaren Operationen durchgeführt. Und dafür werden Blutkonserven benötigt", weiß Kapschak. Denn vor Weihnachten wollten die wenigsten Menschen, anstehende Operationen über sich ergehen lassen, sie schöben es lieber aufs neue Jahr.

Entgegen der landläufigen Vorstellung seien es nicht wetterbedingte Verkehrsunfälle in der Winterzeit, die gesteigerten Bedarf an Blutkonserven verursachten: "Als vor 60 Jahren mit den DRK-Blutspendeaktionen begonnen wurde, machten Verkehrsunfälle noch den Hauptanteil beim Blutkonservenbedarf aus, mittlerweile stehen sie an sechster bis siebter Stelle. Krebs ist an die Stelle der Verkehrsunfälle getreten, denn jede dritte Blutkonserve wird inzwischen für die Krebstherapie benötigt", berichtet der DRK-Sprecher.

In Leichlingen gibt es im DRK-Bereich West die Besonderheit, dass jeden Monat ein Blutspendetermin in der Innenstadt angeboten und vor allem auch hinreichend genutzt wird: "Das ist nicht überall der Fall", sagt Kapschak. Leichlingen sei dabei die lobenswerte Ausnahme in der Region. Dazu kommen auch in diesem Jahr wieder die üblichen vier Blutspendetermine in Witzhelden. Neu ist eine Typisierungsaktion, die das DRK erstmalig in Kooperation mit der Stefan-Morsch-Stiftung auch in Leichlingen organisieren will. Zeit und Ort müssten aber noch festgelegt werden, sagt Kapschak.

Die Stefan-Morsch-Stiftung betreibt seit ihrer Gründung im Jahre 1986 die erste deutsche Datei für Knochenmark- und Stammzellspender. Ziel ist es, Menschen zu gewinnen, die sich registrieren und typisieren lassen und somit zu potenziellen Knochenmark- und Stammzellspendern werden. Spender, die in Frage kommen, einem an Leukämie erkrankten Menschen helfen zu können, werden auf ihrem Weg von der Registrierung bis hin zur Knochenmark- oder Stammzellspende von den Stiftungsmitarbeitern medizinisch betreut.

Das DRK wirbt vor allem junge Blutspender, weil die in der Regel gesünder sind als ältere und vor allem auch, ihr Leben lang noch regelmäßig Blut spenden könnten, wenn sie es denn wollen. 2013 hatte das DRK landesweit eine sehr erfolgreiche Nachwuchswerbung mit 56 000 Neuspendern aufgerollt: "2014 sind wir aber leider unter unseren Erwartungen geblieben, die Aktion hat 10 000 Neuspender weniger als im Vorjahr gebracht", bedauert Kapschak.

(RP)
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