Leichlingen Ernst Müller verlässt Bädergesellschaft

Leichlingen · Am 1. November endet sein Vertrag. Der bevorstehende Neubau des Blütenbads fordert viel Energie. Prokuristin Alice Bosch übernimmt.

Leichlingen: Ernst Müller verlässt Bädergesellschaft
Foto: Miserius Uwe

Ernst Müller kehrt der Stadtverwaltung und der Leichlinger Bäder- und Betriebsgesellschaft LBB endgültig den Rücken: Der ehemalige Bürgermeister hat seinen Dreijahresvertrag von 2014 nicht verlängert und übergibt die Geschäftsführung der LBB zum 1. November 2017 an die bisherige LBB-Prokuristin Alice Bosch (45). "Gerade bei den bevorstehenden Aufgaben glaube ich, dass die Geschäftsführung der Bäder- und Betriebsgesellschaft nicht nebenamtlich erledigt werden sollte", begründete Müller seinen Schritt.

Er war bislang nur acht Stunden wöchentlich tätig. Damit wies er zugleich auf die bevorstehenden Entscheidungen zum Neubau des Blütenbades hin. Derzeit, so berichtete der scheidende Geschäftsführer, liefen die Untersuchungen, welche Alternative wirtschaftlicher sei: Neubau des Hallenbades am alten Standort oder eines Kombibades im Eicherhofsfeld. Mit Ergebnissen der Kostenprüfungen rechnet er noch im Dezember. "Das Freibad ist über 60 Jahre alt, das Hallenbad stammt aus den 1970er Jahren.

Die Sanierung der Hallenbadtechnik ist zu aufwendig, deshalb macht der Neubau Sinn", erklärte Müller die Hintergründe. Wo und wie das Bad gebaut werde, hänge unter anderem vom Planungsrecht, vom Lärm- und Hochwasserschutz und von Abstandsflächen ab. In den Vergleich wird auch das Freibad mit seinen einzuplanenden künftigen Kosten einbezogen.

 Das Blütenbad soll neu gebaut werden: entweder mit einer neuen Halle am Am Büscherhof oder als Kombibad im Eichershofsfeld.

Das Blütenbad soll neu gebaut werden: entweder mit einer neuen Halle am Am Büscherhof oder als Kombibad im Eichershofsfeld.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Ein Bausachverständiger nimmt aktuell Proben vom Beton, Resultate sind für Anfang 2018 in Aussicht gestellt. "Der Techniktrakt des Freibades ist vollkommen in Ordnung, aber die Becken stammen aus den 1950er Jahren. Normalerweise hat der Beton eine Lebenserwartung von 30 bis 40 Jahren", sagte Müller. Auch diese Kostenrisiken sollen in die Standortentscheidung einfließen.

Alice Bosch favorisiert indes unabhängig vom Ergebnis wie ihr Vorgänger in der LBB-Geschäftsführung den Standort am Büscherhof: "Wir haben zuletzt viel Geld in das Freibad investiert", begründete sie ihre Haltung. Egal, wofür sich die Stadt am Ende entscheidet: Vor 2021 wird laut Ernst Müller von einem Neubau "wohl nichts zu sehen sein". Allein die Klärung des Planungsrechtes im Eicherhofsfeld dürfte zwei Jahre in Anspruch nehmen, am alten Standort könnte es etwas schneller gehen. Unklar aber auch hier, ob für die Verschiebung des Hallenbades auf gleichem Grundstück der Bebauungsplan geändert werden muss.

Müller verlässt die LBB derweil mit positiven Geschäftszahlen für das Jahr 2016. Der Jahresüberschuss, der durch Umsatzerlöse der Bäder, den Verkauf des ehemaligen RWE-Gebäudes an der Uferstraße und Erträge der Stadtwerke und der Belkaw zustande kommt, ist mit 372.000 Euro etwa auf Vorjahresniveau. 150.000 Euro davon fließen in den Ausbau der Leichlinger Breitbandversorgung, der Rest in die Gewinnrücklage der LBB - für künftige Investitionen wie den Bäderneubau.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort