Leichlingen Eis und Schnee nerven Marktbeschicker

Leichlingen · Mehr als die Hälfte der Händler blieb gestern dem Leichlinger Wochenmarkt fern. Trotz Verbots wurden Autos gestern auf dem Marktplatz geduldet. Händler schützten ihre Waren mit Folien und Heizstrahlern.

Gemüsehändler Toni Ingenhoven bietet auch bei Eis und Schnee auf dem Leichlinger Wochenmarkt seine Waren im Freien an. Mit Heizstrahlern schützt er sein Gemüse vor der Kälte.

Gemüsehändler Toni Ingenhoven bietet auch bei Eis und Schnee auf dem Leichlinger Wochenmarkt seine Waren im Freien an. Mit Heizstrahlern schützt er sein Gemüse vor der Kälte.

Foto: Uwe Miserius

Eis und Schnee macht den Beschickern des Leichlinger Wochenmarkts derzeit das Leben schwer. Mehr als die Hälfte der Händler blieben gestern dem Wochenmarkt fern. Die übrigen Händler trotzen, warm verpackt, der eisigen Kälte.

Einer von ihnen ist Gemüsehändler Toni Ingenhoven. "Probleme gab es schon bei der Anfahrt", sagt der 50-Jährige. "Außerdem war der Stand-Aufbau schwierig, weil der Markt nicht von Eis und Schnee befreit war, als ich ankam."

Doch das ist nicht die einzige Sorge des Händlers: "Das Obst ist nicht so empfindlich, aber die Kartoffeln dürfen keinen Minusgraden ausgesetzt werden", sagt Ingenhoven und wirft einen Blick auf das Thermometer. Mit mehreren Heizstrahlern hält der Händler das Gemüse eisfrei. Gegen die Kälte schützt sich der der 50-Jährige mit warmer Kleidung: "Ich trage lange Unterhose, dicke Outdoor-Schuhe mit Lammfellsocken, drei Pullover, Schal und zum Einpacken Handschuhe."

Ein paar Stände weiter trotzt auch Christian Birken der Kälte. "Als ich heute Morgen hier ankam, war der Marktplatz nicht geräumt", berichtet auch der 25-Jährige. "Ich würde mir wünschen, dass die Stadt den Platz vor Beginn des Wochenmarkts räumt und streut", sagt der 25-Jährige.

Laut Marktordnung der Stadt Leichlingen sind die Händler während des Markts verpflichtet, "ihre Standplätze sowie die angrenzenden Gänge bis zu deren Mitte sauber- und von Eis- und Schnee freizuhalten". Ordnungsamtsleiter Thomas Knabbe sagte gestern auf Anfrage: "Die Mitarbeiter des Bauhofs räumen morgens vor sechs Uhr nur die Laufwege auf dem Markt frei. Die Marktbeschicker müssen ihren Bereich selbst räumen", so Knabbe. "Viele Marktbeschicker räumen den Schnee von rechts nach links." Dies führe dann dazu, dass der Stand-Nachbar denke, dass die Stadt nicht geräumt habe.

Thorsten Knipp, der seit über 15 Jahren Unterwäsche auf dem Leichlinger Wochenmarkt verkauft, ist verärgert, weil das Ordnungsamt ab sofort keine Autos mehr auf dem Leichlinger Wochenmarkt duldet. Vor einigen Monaten hat er eine Sondergenehmigung bei der Stadt beantragt. Diese wurde jedoch abgelehnt. Begründung: Das Entfernen der Fahrzeuge vom Marktplatz sei im Hinblick auf die Sicherheit der Marktbeschicker, der Marktbesucher und der Anwohner dringend erforderlich.

Heute durfte der 41-Jährige sein Auto zur eigenen Verwunderung stehen lassen. "Da die Hälfte der Beschicker sich witterungsbedingt abgemeldet hat, hatten wir Freifläche", begründet Knabbe die Duldung. Auch wer nach 7.30 Uhr gekommen sei, habe noch seinen Stand aufbauen dürfen. In den kommenden Wochen müssten die Beschicker ihre Autos jedoch wieder vom Marktplatz entfernen. Bisher habe nur ein Ordnungsgeld verhängt werden müssen.

(RP/rl)
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