Leverkusen Einmal in New York laufen

Leverkusen · Schöne Grüße aus New York: Der Marathon in der amerikanischen Millionenstadt wirkt auf Langstreckenläufer wie Dimitrios Timpanidis und Mike Ertl wie ein Magnet. Die Leichlinger wollen das Sportereignis einfach nur genießen.

 Beim Training im Central Park (v.l.): Frank Langen (Solingen), Dimitrios Timpanidis (Leichlingen), Lauf-Guru Herbert Steffny und Mike Ertl (Leichlingen).

Beim Training im Central Park (v.l.): Frank Langen (Solingen), Dimitrios Timpanidis (Leichlingen), Lauf-Guru Herbert Steffny und Mike Ertl (Leichlingen).

Foto: privat

Leichlingen/New York Den sonnigen Feiertag haben Mike Ertl (45) und Dimitrios Timpanidis (44) genutzt, um den Kreislauf noch einmal in Wallung zu bringen. Von Leichlingen durch den Haus Vorster Wald nach Opladen und zurück. Ein paar flotte Abschnitte in 4:30 Minuten je Kilometer, zwischendurch ein bisschen entspanntes Jogging – keine wilden Sachen mehr. Am Mittwochmorgen setzten sich die beiden Leichlinger mit ihrem Solinger Bekannten Frank Langen ins Flugzeug. Denn am Sonntag starten sie mit 45 000 anderen Läufern beim "New York City Marathon". "Ich bin schon seit Tagen ganz aufgeregt", sagt Timpanidis.

Der Grieche, Geschäftsführer eines Autohauses, ist die treibende Kraft hinter dem Trip der Hobbysportler. Vergangenes Jahr las er im Sportteil der Rheinischen Post die Berichte zum New-York-Marathon. "Von dem Augenblick an hat mich die Idee fasziniert, dort zu starten", sagt Timpanidis. Den Artikel hat er aufbewahrt. Nach dem Köln-Marathon 2009, Berlin 2010 und dem Rennsteiglauf in Thüringen in diesem Jahr ist New York für ihn eine logische Steigerung. Unter seinen vier Lauffreunden, mit denen er fast jeden Sonntag 20 oder 30 oder noch mehr Kilometer abreißt, fand er in Mike Ertl einen ebenso begeisterten Mitreisenden. Rund 1800 Euro kostet die fünftägige Pauschalreise pro Nase. Allein die Startgebühr liegt bei umgerechnet 275 Euro. Da muss das Ersparte dran glauben. Es soll ein Einmal-im-Leben-Erlebnis für die beiden werden.

Deshalb geht es gar nicht darum, auf der anspruchsvollen Strecke mit den zehrenden Brückenrampen eine Bestzeit im Bereich von 3:30 Stunden anzustreben. "Alle, die ich kenne und die in New York gelaufen sind, raten mir: Genieß das Rennen einfach", sagt Ertl, "aber wenn es dann losgeht, stochen wir wahrscheinlich doch alle los." Genügend Trainingskilometer haben sie gesammelt. Timpanidis läuft häufig noch vor Sonnenaufgang, damit Familie und Beruf unter seinem zeitaufwendigen Hobby nicht leiden. Ertl ging aus dem gleichen Grund oft erst in den späten Abendstunden, manchmal zu nachtschlafender Zeit auf die Piste: "Das war ganz schön hart."

Schnee in New York

Früh aufstehen müssen die beiden am Sonntag. Um 5.45 Uhr holt sie der Bus im Hotel im East End von Manhattan ab und bringt sie zum Start an der Verrazano-Narrows-Bridge. Doch die Uhrzeit wird kein Problem sein: Die Aufregung treibt sie aus dem Bett, die sechsstündige Zeitdifferenz zu Europa kommt ihnen zugute, und außerdem wird in den USA just an diesem Wochenende erst von Sommer- auf Winterzeit umgestellt.

Start ist um 9.40 Uhr Ortszeit. Allerdings verspricht der Wetterbericht bessere Bedingungen als am vergangenen Wochenende. Da gab der Winter mit Temperaturen um den Nullpunkt und Schnee ein kurzes Gastspiel in New York. Für Sonntag sind 15 Grad angesagt – bestes Laufwetter.

(RP)
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