Verkauf auf dem Sportplatz Einen Tannenbaum? „Nur vom VfL Witzhelden“

Witzhelden · Neben den Mitgliedsbeiträgen hatte der Verein im Corona-Jahr kaum Chancen, Geld einzunehmen. Eine Tradition aber half nun.

 Die Frau für den Baum: Seit zwölf Jahren organisiert Vorstandsmitglied Dagmar Barbic-Hoofs den Verkauf der Festtannen auf dem Sportplatz des VfL Witzhelden. Dieses Jahr fand er ohne Verzehr statt.

Die Frau für den Baum: Seit zwölf Jahren organisiert Vorstandsmitglied Dagmar Barbic-Hoofs den Verkauf der Festtannen auf dem Sportplatz des VfL Witzhelden. Dieses Jahr fand er ohne Verzehr statt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Leicht angestrengt trägt Christian Haesner seinen Baum zum Auto. Die Kinder machen Druck. Sie waten durch eine große Pfütze und wollen aus der Kälte nach Hause in die Wärme. Wie Haesner besorgen sich viele Menschen aus dem Höhendorf ihren Weihnachtsbaum beim VfL Witzhelden. Für Einige ist das Tradition – und gehört eben genauso zu Weihnachten wie Kugeln, Lametta und Weihnachtsgans oder Kartoffelsalat mit Würstchen.

Im Corona-Jahr 2020 ist der Verkauf der beliebten Nordmanntannen und Blaufichten nahezu die einzige Möglichkeit, neben den Beiträgen der Mitglieder, Geld einzunehmen. Dass die Jugendabteilung der Fußballer die Bäume seit mehr als 20 Jahren verkauft, hilft dabei natürlich. „Es sind jedes Jahr dieselben Gesichter“, sagt Vorstandsmitglied Dagmar Barbic-Hoofs. Seit rund zwölf Jahren organisiert sie den Verkauf, der stets ein Wochenende dauert.

Viele Menschen aus Witzhelden kämen an diesen zwei Tagen zum Sportplatz. Einige der Männer und Frauen haben selbst beim VfL gespielt – oder haben Kinder, die die roten Trikots überstreifen. „Sie wollen uns unterstützen“, berichtet Barbic-Hoofs.
So geht es auch der kleinen Familie um Vater Christian Haesner. „Wir wohnen seit vier Jahren hier. Und wir holen unsere Bäume seitdem beim VfL. Wir wollen die Jugendabteilung unterstützen. Das gehört zum Dorf dazu“, betont er. Tochter Helene ergänzt: „Die haben hier die schönsten Bäume.“

Die Achtjährige und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Henriette betreiben Leichtathletik im Verein. Der Jüngste, Felix, spielt Fußball. Den Platz durfte der Vierjährige aber schon lange nicht mehr betreten. Spiele, Turniere, Meisterschaften: Sie alle sind wegen der Pandemie insgesamt fast ein Jahr unterbrochen.

Dementsprechend wichtig sind die Zusatzeinnahmen, die der Verein durch den Baumverkauf verzeichnen kann. Genaue Zahlen will Dagmar Barbic-Hoofs nicht nennen. Eigentlich, erzählt sie, habe der Verein nur drei Veranstaltungen, die nebenbei Geld einbringen würden. Aus diesen drei stellten ihre Bäume dabei den Löwenanteil. „Das behaupte ich jetzt einfach mal“, bekräftigt sie.
Neben der Selbstabholung fahren die ehrenamtlichen Helfer die Tannen in einem Umkreis von gut zehn Kilometern gern auch bis an die Haustür. Diesen Lieferservice habe es immer gegeben. Er sei nicht wegen Corona entstanden. Viele Höhendörfler aber nehmen ihren Baum gleich mit. Das Objekt der Begierde aufs Auto zu schnallen gehört, eben auch irgendwie zu Weihnachten dazu.

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