Im Ehrenamt aktiv Tellerweise Brötchen fürs Rote Kreuz

Leichlingen · Ehrenamtlerin Annemarie Ebert wird 90 Jahre alt und ist unermüdlich im Einsatz.

 Annemarie Ebert wird im März 90 Jahre (von der Zahl will sie aber nichts wissen) und hilft – unter anderem – ehrenamtlich beim DRK.

Annemarie Ebert wird im März 90 Jahre (von der Zahl will sie aber nichts wissen) und hilft – unter anderem – ehrenamtlich beim DRK.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ihr stolzes Alter von 90 Jahren ist für Annemarie Ebert wie Schall und Rauch. Dass sie im gleichen Jahr wie der amerikanische Bürgerrechtler Martin-Luther King, Winnetou-Darsteller Pierre Brice oder Schauspielerin Audrey Hepburn geboren ist, verrät sie nur ungern.  Aber wenn sie auf ihre ehrenamtliche Arbeit zu sprechen kommt, ist sie voller Herzblut dabei: Die rüstige Rentnerin engagiert sich seit über 20 Jahren beim Deutschen Roten Kreuz, schmiert Tellerweise Brötchen für die Spender im Verpflegungsraum und hilft, wo sie nur kann. Für sie sind die anderen Damen in der ersten Etage des Rot-Kreuz-Hauses in der Mittelstraße wie eine große Familie, mit der sie gerne zusammen ist und mit der sie auch ihren Geburtstag in zwei Wochen feiern will.

Doch nicht nur hier ist Annemarie Ebert regelmäßig anzutreffen. Auch im Seniorenzentrum Hasensprungmühle ist sie seit vielen Jahren mindestens einmal in der Woche unterwegs: Donnerstags hilft sie in der Cafeteria, viele Bewohner kennt sie persönlich, und die kennen sie. „Früher habe ich im Gehrke-Haus als Buchhalterin gearbeitet, dort war ich von Anfang an dabei“, erzählt die gebürtige Vogtländerin. Später hat sie in der Hasensprungmühle weitergemacht, als das Gehrke-Haus nicht mehr genutzt und abgerissen wurde.

Mitte der 1950er Jahre war Annemarie Ebert nach Leichlingen gekommen, hatte geheiratet, ihren Sohn Stefan geboren, aber auch sehr früh ihren Mann verloren.

Gearbeitet hat sie ihr Leben lang, und auch heute noch merkt man ihr bei ihren zahlreichen Aktivitäten den nahenden runden Geburtstag kaum an. „Wenn ich nicht in der Hasensprungmühle oder beim Deutschen Roten bin, habe ich genug Arbeit zuhause am Neuland“, erzählt die Jubilarin.Ihr Garten ist groß, das Haus will auf Vordermann gebracht sein. „Ich bin eigentlich die ganze Woche auf Achse“, sagt sie, die immer noch den recht steilen Weg in die Leichlinger Innenstadt mindestens einmal in der Woche zu Fuß bewerkstelligt. Ein Auto hat sie nicht, nutzt nur gelegentlich den Bürgerbus.

Zum Deutschen Roten Kreuz ist sie über ihren Sohn Stefan gekommen, der sich dort ebenfalls seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert, unter anderem Kreisleiter beim Jugendrotkreuz ist. „Die Arbeit und das Ehrenamt halten mich einfach fit“, nennt sie die Gründe, warum sie auch im hohen Alter jeden Monat Brötchen für die Blutspender schmiert und im Seniorenzentrum hilft. Und was wünscht sie sich für die nächsten Jahre? „Gesundheit“, sagt Annemarie Ebert, „Gesundheit ist das A und O, für meinen Sohn und mich!“

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