Leverkusen Edeka Trompete: CDU kritisiert Gutachten
Leverkusen · In der Debatte um die Größe des geplanten Edeka-Supermarktes an der Trompete hat die Leichlinger CDU-Fraktion die Stadtverwaltung am Mittwoch scharf kritisiert.
Diese habe das Gutachten, das die Verträglichkeit des Projekts für den Einzelhandel in der Stadt untersuchen sollte, viel zu spät vorgelegt, bemängelte CDU-Fraktionsvize Rainer Hüttebräucker. Sich mit dem als Tischvorlage verteilten Dokument in der Sitzung des BUS-Ausschusses (Bauwesen, Umweltschutz, Stadtentwicklung) differenziert auseinanderzusetzen, sei gar nicht möglich gewesen. Kritik über eine "wenig sachorientierte Entscheidungsbasis" treffe daher nicht zu. Zumindest nicht für die CDU, die zwar auch wie die meisten anderen in der Sitzung für die Maximalforderung des Investors (bis zu 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche) gestimmt hatte, die dafür aber gestern mehrere Gründe anführte:
r Dem Gutachten, das nur 1200 bis 1500 Quadratmeter als verträglich ansieht, fehlt der CDU zufolge die Analysetiefe. Dennoch fänden sich selbst darin schon "deutliche Hinweise darauf, dass das Kaufkraftpotenzial in Leichlingen einen Markt mit 1800 Quadratmeter tragen wird". Die für Lebensmittel vorhandene Verkaufsfläche für Einwohner weise einen Wert von 414 Quadratmeter je 1000 Einwohner auf. Der Durchschnittswert für vergleichbare Städte liege bei 580.
r Das Gutachten vernachlässige topographische Hindernisse wie die Bahnlinie und die Wupper. Teilbereiche wie Unterschmitte, Ziegwebersberg und andere hätten einbezogen werden müssen. "Weil der Gutachter dies nicht gemacht hat, kommt er im Ergebnis nur zu einem kleineren Lebensmittelmarkt", bemängelt die CDU.
Zudem sei die Ermittlung des Verkaufsflächenpotentials für Lebensmittel fragwürdig. Die Gutachter unterstellten zukünftig nur eine Kaufkraftbindung von 80 Prozent. Mittelfristig sollte Leichlingen aus demographischen Gründen jedoch mindestens 90 Prozent anstreben. Dies würde, so die CDU, aber auch bedeuten: "mehr Verkaufsfläche".
