Leverkusen Die Woche vor dem Einzug

Leverkusen · Am 31. Mai findet die konstituierende Sitzung des neu gewählten NRW-Landtags statt. Was machen unsere Abgeordneten bis dahin? Haben sie ihre Büros behalten? Wo werden sie sitzen? Die RP sprach mit Eva Lux (SPD, Leverkusen) und Rainer Deppe (CDU, Rhein-Erft-Kreis).

 Rainer Deppe (CDU): "Manchmal gibt es Tage, da wünscht man sich den geordneten Parlamentsbetrieb."

Rainer Deppe (CDU): "Manchmal gibt es Tage, da wünscht man sich den geordneten Parlamentsbetrieb."

Foto: Jürgen Moll

leichlingen/leverkusen Im Moment fährt Eva Lux nur dienstags nach Düsseldorf. Dann aber muss die SPD-Landtagsabgeordnete aus Leverkusen früh aufstehen: "Um neun Uhr beginnen unsere Vorbesprechungen der Fraktionssitzungen." Aus dem Bezirk Mittelrhein hat sie es dabei allerdings noch am besten getroffen. "Die Kollegen, die aus Aachen kommen, fahren um sieben Uhr los", berichtet die 53-Jährige unserer Zeitung.

 SPD-Frau Eva Lux liest sich in Themen ein, bearbeitet liegengebliebenes aus dem Wahlkampf, absolviert Bürgermeister-Termine.

SPD-Frau Eva Lux liest sich in Themen ein, bearbeitet liegengebliebenes aus dem Wahlkampf, absolviert Bürgermeister-Termine.

Foto: ralph matzerath

Ihr 15 Quadratmeter großes Büro im Landtag habe sie behalten, ebenso ihre beiden Mitarbeiter. "Ich habe meinen Raum gar nicht erst ausgeräumt, bin quasi nie weg gewesen", erklärt sie mit einem Lächeln. Das frühe Aufstehen für die Vorbesprechungen mache ihr nichts aus: "So gewöhnt man sich langsam an die Plenumstage — da beginnt das Plenum um 10 Uhr, auch davor besprechen wir uns fraktionsintern."

Bürgeranfragen bearbeiten

Langeweile kommt bis zur konstituierenden Sitzung des NRW-Landtags am 31. Mai nicht auf. Auch nicht bei Rainer Deppe. "Die Arbeit geht nahtlos weiter", sagt der Christdemokrat. "Ich habe Besuchergruppen betreut, es gibt Fraktionssitzungen, Tagungen — und ich habe jetzt die Zeit, mich eben intensiver mit den Bürgeranfragen zu befassen. Gerade beschäftigt mich ein Elternpaar, dem verwehrt wird, sein Kind in einem Kindergarten der Nachbarkommune unterzubringen."

Um Bürgeranfragen kümmert sich auch Lux derzeit. "Ich beantworte noch immer Liegengebliebenes aus dem Wahlkampf, lese mich in Themen ein, mache mich schlau." Außerdem habe sie ja auch noch Bürgermeister-Termine in Leverkusen. Genau wie Deppe ist die Landtagsabgeordnete viel auf Achse. Der CDU-Mann beschreibt das mit einem Zwinkern so: "Manchmal gibt es Tage, da wünscht man sich den geordneten Parlamentsbetrieb."

Eins ärgert den Rhein-Berg-Abgeordneten immens: "Ich habe zwar noch mein Büro — aber die Landtagsverwaltung ist der Meinung, dass wir nicht mehr beziehungsweise noch nicht wieder im Amt sind. Und so ist es mehr als schwierig — eigentlich unmöglich —, einen Konferenzraum zu ergattern. Für eine meiner Besuchergruppen musste ich allen Ernstes ein Zelt aufbauen lassen." Die Themen für die neue Legislaturperiode seien im Grunde die alten, sagt er. "Die müssen wir erstmal richtig abarbeiten."

Vom Sitzplatz-Streit mit den Piraten — sie übernehmen die Plätze der Linken, wollen aber in der Mitte sitzen — hat Lux nach eigener Aussage bisher nichts mitbekommen, wirbt aber schon mal um Verständnis: "Der Plenarsaal ist nicht nach Wunschliste umzugestalten. Das Hohe Haus hat einen gewissen Stellenwert, den man ihm auch einräumen sollte." Deswegen seien in den Sitzungen auch nach wie vor Laptops verboten.

(RP)
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