Erleuchtung in Witzhelden Die Uhr am Alten vom Berg strahlt wieder

Witzhelden · Die feierliche „Erleuchtung“ des Turmuhr-Ziffernblatts feierten am Sonntagabend gut hundert Zuschauer auf dem Witzheldener Markt.

 Siegfried Sonnenberg gab mit der Posaune das Zeichen zum Anschalten der Uhr, nicht nur Gerd Bunk freute sich übers Gelingen.

Siegfried Sonnenberg gab mit der Posaune das Zeichen zum Anschalten der Uhr, nicht nur Gerd Bunk freute sich übers Gelingen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Höhendorf wurde (es) endlich Licht: Am Sonntag, pünktlich um 18.11 Uhr – nein es war keine Karnevalsveranstaltung, obwohl die Resonanz ähnlich groß ausfiel – wurden endlich die langersehnten neuen LED-Lämpchen an der alten Kirchturmuhr in Betrieb genommen. Rund 100 Schaulustige ließen sich diesen historischen Moment auf dem Witzheldener Marktplatz nicht entgehen. Das Ereignis wurde mit Sekt und Grillwürstchen gefeiert.

Es hatte etwas von einem Silvesterabend, wenn alle, kurz vor Mitternacht auf die Uhr schauen, die letzten zehn Sekunden des scheidenden Jahres runterzählen und dann freudig jubelnd auf das neue Jahr anstoßen. In Witzhelden blieb die Uhr bei ihrer Einweihung am Sonntag zwar tatsächlich kurz stehen, statt aufs neue Jahr stießen die vielen Anwesenden auf die neue Beleuchtung ihrer geliebten Kirchturmuhr an.

„Wir haben die Uhr wirklich sehr vermisst“, erzählte Almut Endert. „Jedes Mal, wenn wir hier hochgekommen oder vorbeigefahren sind, haben wir automatisch hochgeschaut. Aber die Uhr war nicht da.“ Nachdem der Kirchbauverein bereits im Oktober den Entschluss gefasst hatte, dem Wunsch der Mitglieder nachzukommen und für die 10.000 Euro teure Beleuchtung des Zifferblatts aufzukommen, wurde eine Spezialfirma damit beauftragt. „Geplant war die Einweihung der beleuchteten Uhr bereits zum Winterzauber im Dezember“, erläuterte Vereinsvorsitzender Siegfried Sonnenberg. Wegen gesundheitlicher Probleme eines Mitarbeiters jedoch verschob sich der feierliche Akt. Was Sonnenberg aber überhaupt nicht schlimm fand: „So haben wir jetzt eben nochmal einen schönen Grund zusammenzukommen.“ Und in der Tat, es pilgerten erstaunlich viele auf den Marktplatz, um die Inbetriebnahme der Lämpchen mitzuerleben. „Ich habe es in den sozialen Netzwerken gelesen und war gespannt, wie die Uhr wohl mit Licht aussieht“, sagte Manuela Völker. „Und weil wir heute schönes Wetter haben, bin ich einfach gekommen.“

Pfarrer Stephan Schneider ergriff das Wort, um die Bedeutung einer Uhr als Messgerät für die Zeit in unserer heutigen Gesellschaft zu beleuchten: „Menschen brauchen die Zeit, alles hat seine Zeit, die Liebe, der Frieden. Wir sind zeitliche Wesen, die den Takt der Zeit brauchen.“ Die erneuerte Uhr am Alten vom Berg solle, in einer politisch und gesellschaftlich verwirrenden Zeit der Orientierung dienen. Der Turm, der in Witzhelden nicht nur Wahrzeichen, sondern auch als Landmarke verstanden werden könne, weise nun auch in der Dunkelheit Weg und Zeit.

Mit einem lauten Tröten aus einer alten Posaune Sonnenbergs wurde es hell am Kirchturm und die Anwesenden freuten sich deutlich hörbar. Sie klatschten lauten Beifall. „Und, gefällt es euch?“, fragte Sonnenberg, der von den Anwesenden ein einstimmiges „Ja“ als Antwort bekam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort