Leichlingen Die mobile Mini-Parkuhr
Leichlingen · In Leichlingen wird die bargeldlose Verrechnung von Parkgebühren getestet. Das "Park-O-Pin"-System funktioniert mit einem handygroßen Gerät, das mit einem Guthaben aufgeladen werden kann. Der Wirtschaftsförderungsverein äußerte sich skeptisch zu dem Projekt.
In einer Probephase bis Ende des Jahres sollen nun auch die Leichlinger Bürger die mobile "Taschenparkuhr" zum vereinfachten Parken kennenlernen. Der Geschäftsführer von "PIN", Diplom-Ingenieur Rainer Jerabek, gab dazu gestern eine Einführung in das System der elektronischen bargeldlosen Verrechnung von Parkgebühren.
Ladekarte mit Guthaben
"Park-O-Pin" ist eine mobile Mini-Parkuhr, die ähnlich wie ein Prepaid-System funktioniert. Der Nutzer schafft sich einmalig das etwa handygroße Gerät an und muss künftig nur die Ladekarte mit Guthaben füllen. Dabei wird die Ladekarte bei der ersten Beladung mit allen erforderlichen Daten auf die jeweilige Stadt geprägt. Der Erwerb der "Taschenparkuhr" ist freiwillig und kostet regulär 45 Euro (bis 31. März ist sie für 35 Euro erhältlich). Dabei ist "Park-O-Pin" nicht an eine Person, ein Fahrzeug oder ein Land gebunden. Der Nutzer kann also mit dem Gerät überall dort parken, wo das System zugelassen ist. Durchgesetzt hat sich diese moderne Form des Parkens bislang in Leverkusen, Hennef, Bad Münstereifel und Lippstadt. Als Vorzüge nennt Rainer Jerabek die minutengenaue Abrechnung der Parkgebühren, das komfortablere Parken sowie die neu gewonnene Flexibilität, die kein Vorausbestimmen der Parkzeit mehr erfordert. "Die exakte Abrechnung führt vor allem zu mehr Gerechtigkeit und weniger Frust des Autofahrers über die Parkgebühren", sagte der Geschäftsführer. "Und den Kaufpreis hat man durch Einsparungen beim Parken schnell wieder reingeholt", erklärte er weiter.
Kritische Stimmen
Der Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen (WIV) äußert jedoch Bedenken gegenüber dem "Park-O-Pin"-System und schätzt das Potential dieser Anwendung als eher begrenzt ein. Auch Frank Röttger vom Ordnungsamt Leichlingen zeigt sich kritisch: "Ich bin nicht davon überzeugt, dass dieses Verfahren zu einem ehrlicheren Parken führt, denn das gibt es in meinen Augen nicht", sagte Röttger. "Ich stehe dem Ganzen skeptisch gegenüber. Der Mensch ist nunmal ein Gewohnheitstier und es bleibt fraglich, ob die Leute das neue System annehmen werden."
Zufriedene Nutzer der "praktischen" Mini-Parkuhr hingegen können diese Bedenken kaum nachvollziehen. ",Park-O-Pin' ist jedem zu empfehlen. Ich arbeite im sozialen mobilen Dienst und nutze es beruflich sowie privat fast täglich. So stelle ich mir ehrliches und nutzerfreundliches Parken der Zukunft vor", erzählte gestern die Leverkusenerin Evelyn Erb. "Man benötigt kein Kleingeld, zahlt keinen Cent zuviel und ist zeitlich flexibel. Das ist toll", stimmten Marianne und Hans Grefer zu.