Leichlingen Der Schmuck für die Maibäume war ausverkauft
Leichlingen · Geschultert, auf dem Fahrradträger oder im Kofferraum: Mit allen möglichen Transportmitteln schleppten am Donnerstagnachmittag zahlreiche Jungen und Männer zwischen 14 und geschätzten 50 Jahren Maibäume durch Leichlingen. Bis auf das Tragen und Dekorieren wurde ihnen die Umsetzung des Brauches, der Angebeteten in der Nacht zum 1. Mai einen geschmückten Baum vor die Tür zu stellen, in diesem Jahr wieder erfreulich leicht gemacht.
Manfred Henrichs hatte der Männerschar im Haus Vorster-Wald Säge und Beil schon bereitgelegt, so dass sie den Birkenbäumchen mit dem passendem Werkzeug persönlich zu Leibe rücken konnten. Damit erfüllten sie nicht nur einen wichtigen Liebesdienst, sondern sorgten zugleich für die notwendige Ausdünnung der Pflanzen.
"Ungefähr 50 meist junge Männer waren schon hier", berichtete Henrichs nach zwei Stunden vor Ort. Er hatte für den Waldeigentümer Clemens Graf von Mirbach-Harff ehrenamtlich die Aktion angestoßen. "Damit geben wir den Jungs die Möglichkeit, offiziell einen Maibaum zu schlagen und nicht alles plattzutreten", erklärte der forstwirtschaftliche Vertreter des Grafen. Bezahlen mussten sie für diesen Service nichts, eine Spende war den meisten die Sache aber durchaus wert.
Gratis gab es die Maibäume auch wieder von der Jungen Union im Brückerfeld. Hier hatten sich alle diejenigen eingefunden, die nicht selber fällen wollten. "Wir haben rund 90 Bäume in Langenfeld geschlagen, die waren schnell weg", berichtete der CDU-Vorsitzende Maurice Winter.
Ein Problem aber dürften einige Jungs an diesem Abend noch bekommen haben: In den einschlägigen Geschäften, in denen sie sonst einkaufen gehen, war das übliche Maibaum-Dekorationsmaterial am Donnerstagnachmittag bereits ausverkauft. Was sie sich stattdessen haben einfallen lassen, ist nun vor den Haustüren der Angebeteten zu bewundern. Da lohnte sich gestern ein Spaziergang durch die Stadt und eine Fahrt in die Dörfer.