Leichlingen Denkmal vor dem Bahnhof soll an Bombenangriff erinnern

Leichlingen · Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, am Bahnhof ein Denkmal zur Erinnerung an den dortigen Bombenangriff am 4. Oktober 1944 zu errichten. Damit soll zum einen der zivilen Opfern des Zweiten Weltkriegs gedacht, zum anderen sollen die Geschehnisse in einen historischen Kontext gestellt werden. Bei dem Fliegerangriff starben ein halbes Jahr vor Kriegsende 25 Menschen, noch einmal so viele wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Gestaltung des Denkmals wollen die Ausschussmitglieder im Rahmen eines Wettbewerbs in die Hand Leichlinger Künstler geben. Vorgabe ist allerdings, dass die gesicherten Stahlträger des alten Bahnsteigdaches beim Bau des Denkmals berücksichtigt werden. Eine Jury soll den zu realisierenden Gestaltungsvorschlag aus den Wettbewerbsbeiträgen auswählen. Die Stadtverwaltung wird in einer weiteren Beschlussvorlage die Wettbewerbsmodalitäten sowie die Zusammensetzung der Jury festlegen.

Ebenfalls einstimmig hat sich der Ausschuss gegen die Errichtung eines Denkmals für die Leichlinger Politikerin Anna Käsler vor dem Rathaus ausgesprochen. Laut Stadtarchiv war sie 1924 die erste Frau in Leichlingen, die nach Inkrafttreten der Weimarer Verfassung für die Kommunistische Partei in den Stadtrat gewählt wurde. Dieses Mandat hatte sie bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten inne. Auch nach 1945 war sie weiterhin politisch aktiv, ehe sie 1954 mit 62 Jahren in Opladen starb. "Wir werden eine der nächsten neuen Straßen in Leichlingen nach ihr benennen", kündigte Bürgermeister Frank Steffes an.

(RP)
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