Leichlingen Das DRK hat Nachwuchsnöte

Leichlingen · Die Hilfsorganisation beklagt in Leichlingen vor allem einen Mangel an Freiwilligen, die sich im aktiven Bereitschaftsdienst engagieren möchten. Doch auch in anderen Bereichen ist Unterstützung sehr willkommen.

"Uns fehlen die Nachwuchskräfte", sagt Benjamin Straßburg, der die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes in Leichlingen leitet. Deswegen hat der Ortsverein einen Aufruf gestartet, in der Hoffnung, dass sich Interessierte melden. Gebraucht werden neue Ehrenamtliche in allen Altersstufen zwischen 16 und 60 Jahren und für ganz unterschiedliche Aufgaben.

"Es ist schwierig, an junge Leute heranzukommen", sagt Straßburg. Obwohl in Leichlingen auch das Jugendrotkreuz aktiv ist, das Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise an das große Thema Helfen und Gesundheit heran führt. Aber es bleiben längst nicht mehr so viele hängen wie früher. Dazu kommt eine gewisse Ehrenamtsmüdigkeit, die auch andere Verbände und Vereine beklagen. Doch auf Freiwillige, die bereit sind, Zeit und Engagement zu investieren, ist man beim DRK angewiesen.

Hilfe auf der Autobahn

Am dringendsten wird der Nachwuchs für den aktiven Bereitschaftsdienst gesucht, also Menschen, die als Helfer bei Einsätzen rausfahren oder im kreisweit organisierten Katastrophenschutz mitarbeiten. Straßburg, der auch hauptberuflich als Rettungsassistent arbeitet, nennt dafür ein ziemlich aktuelles Beispiel. Als vor einigen Wochen Menschen im Schneechaos auf der Autobahn A1festsaßen, wurden sie mit heißen Getränken und Decken versorgt. Gebracht von Ehrenamtlichen des DRK, neben Kräften aus Bergisch Gladbach, Overath und Wermelskirchen auch einige Leichlinger.

DRK-Sanitäter sind bei Veranstaltungen etwa in der Aula Am Hammer vor Ort oder begleiten die Feuerwehr bei Einsätzen. Vorkenntnisse muss niemand für diese Helfertätigkeit mitbringen, denn alle Neulinge werden systematisch geschult, so dass sie nach spätestens zwei Jahren ihre Helferausbildung abschließen können. Der Zeitaufwand dafür ist übersichtlich, es sind fünf Wochenenden mit jeweils zwei vollen Schulungstagen. Voraussetzung sei allerdings ein Interesse am Sanitätsdienst und Kernkompetenzen wie Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit.

Früher verpflichteten sich viele Jugendliche für zehn Jahre beim DRK, um so der Wehrpflicht, beziehungsweise dem Zivildienst zu entgehen. Das war für viele eine gute Alternative, weil sie so in der Ausbildung keine Zeit verloren. "Das ist heute anscheinend nicht mehr so interessant", sagt Straßburg. Anscheinend setzten viele junge Männer darauf, dem Dienst auch so entgehen zu können. "Dabei nehmen wir gerade diese Leute supergerne", versichert der Bereitschaftsleiter. Zwar gilt die Ersatz-Verpflichtung heute nur noch sechs Jahre. Aber für diese Zeit könne er die Leute fest einplanen, weil sie ein gewisses Stundenkontingent erfüllen müssen.

Auch wer sich nicht geeignet hält für den aktiven Sanitätsdienst, ist beim DRK sehr willkommen. Man braucht Helfer für die monatlich stattfindenden Blutspenden, die einfache Handreichungen machen, die Spender etwa mit Essen und Getränken versorgen. Außerdem sucht die DRK-Altentagesstätte ständig ehrenamtliche Mitarbeiter.

(RP)
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