Leichlingen Chronik ohne Sinneswald

Leichlingen · Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind leicht angesäuert. "Wir können nicht verstehen, dass unser Sinneswald nicht in der Stadtchronik 150 Jahre Stadtgeschichte(n) erwähnt wird", sagen die beiden Betreiber dieser Einrichtung. Deshalb haben sie einen geharnischten Brief an Bürgermeister Ernst Müller geschrieben mit der Forderung, dass eine berichtigte Stadtchronik veröffentlich wird.

"Wir haben in den vergangenen 15 Jahren ein bedeutendes Kulturzentrum im Murbachtal geschaffen — auf dem eigenen Grund und mit eigenen Mitteln", sagt Wolfgang Brudes im Gespräch mit der RP. Das sei doch wohl mehr als erwähnenswert.

Außerdem betreibe man seit 2000 einen Kulturaustausch mit der französischen Partnerstadt Marly- Le-Roi. Fein säuberlich aufgelistet haben Wicze Braun und Wolfgang Brudes alle Ereignisse der vergangenen 15 Jahre, die im Sinneswald stattgefunden haben, an den Bürgermeister geschickt. Die erste Veranstaltung war übrigens im Jahr 1993 die Skulpturenausstellung mit dem Titel "Das Ideal einer Wiese ist diese".

Die kritisierte Chronik sei von der ehemaligen Stadtarchivarin erstellt worden, sagte gestern Stadtsprecherin Ute Gerhards. "Wir haben den Auftrag an sie vergeben." Die Stadt sei also eigentlich nicht der richtige Ansprechpartner. "Außerdem erhebt diese Stadtchronik keinen Anspruch auf Vollständigkeit." Da könne es schon durchaus passieren, dass der Sinneswald nicht erwähnt werde.

In der ersten Auflage der Chronik sei der Sinneswald drin gewesen, erklärt Bürgermeister Ernst Müller. "Wir werden dafür sorgen, dass er auch in der dritten Auflage wieder eine Erwähnung findet", betont Müller.

(RP)
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