Leichlingen Chor Germania verabschiedet Dirigent Nethen

Leichlingen · Einen schöneren "Ausstieg" hätte David Nethen, Chorleiter des Gemischten Chores Germania, kaum bieten können: Es gab eine Aufführung von Mozarts wohl bekanntester Oper, "Die Zauberflöte", die 1791 gut zwei Monate vor Mozarts Tod ihre Uraufführung hatte und in Wien erstmal nur sehr verhalten aufgenommen wurde, ein Jahr später aber schon den Siegeszug durch Europa antrat und heute zu den meistgespielten Opern weltweit zählt.

Würdig also war er, der musikalische Abschied von Nethen in der Aula am Hammer Mitte Mai. Der Musiker hatte sechs Jahre lang die musikalischen Geschicke des Chores gelenkt.

Dass er das Dirigat des Leichlinger Chores übernahm, ist dem Zufall geschuldet. Der Mann aus Louisiana (USA) kam in den 90er Jahren für ein Semester an die Stuttgarter Musikhochschule - und blieb in Deutschland, wirkte unter anderem als Tenor. Später kam der Wunsch hinzu, sein Wissen weiterzugeben. Ein Glücksfall für den Germania-Chor.

"Berufliche Gründe zwingen den Studienrat David Nethen, der inzwischen am Niederrhein wohnt und arbeitet, den Taktstock in Leichlingen niederzulegen", meldet der Verein. Und erinnert an etliche Aufführungen unter seinem Dirigat, etwa die Musicals "Anatevka" und "My Fair Lady", die Lehár-Operette "Die lustige Witwe" und das Singspiel "Im Weißen Rössl". Aber auch Kirchenmusikalsiches wie die "Missa Criolla" studierte Nethen mit den Sängern ein. Dafür will sich der Chor gerne bedanken und tut das heute, 31. Mai, ab 11 Uhr, mit einer Feier und einem Geschenk im Leichlinger "Reitercasino".

Wer den Taktstock übernimmt, ist auch schon klar: In David Nethens Fußstapfen tritt Juliano Suzuki, ein Brasilianer, der in Köln lebt.

(LH)
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