Leichlingen CDU-Vorstand: Hake tritt ab

Leichlingen · Als Fraktionschef der Christdemokraten ist Frank Hake bereits im Januar zurückgetreten. Anfang April gab er sein Ratsmandat ab. Gestern gab er seinen Abschied als Vize-Parteichef bekannt – und schockte damit den Vorstand.

Leichlingen: CDU-Vorstand: Hake tritt ab
Foto: Matzerath, Ralph

Als Fraktionschef der Christdemokraten ist Frank Hake bereits im Januar zurückgetreten. Anfang April gab er sein Ratsmandat ab. Gestern gab er seinen Abschied als Vize-Parteichef bekannt — und schockte damit den Vorstand.

 Im Mai vergangenen Jahres übernahm Daniela Bein den Vorsitz im Leichlinger CDU-Stadtverband. Frank Hake wurde zu ihrem Stellvertreter gewählt. Jetzt trat der Politiker aus persönlichen Gründen zurück.

Im Mai vergangenen Jahres übernahm Daniela Bein den Vorsitz im Leichlinger CDU-Stadtverband. Frank Hake wurde zu ihrem Stellvertreter gewählt. Jetzt trat der Politiker aus persönlichen Gründen zurück.

Foto: UM (Archiv)

Die Mitteilung umfasst gerade einmal einen einzigen Satz: "Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich als stellvertretender Vorsitzender im Parteivorstand der CDU Leichlingen zum heutigen Tag aus privaten und persönlichen Gründen zurückgetreten bin", schrieb Frank Hake gestern Morgen in einer Pressemitteilung. Doch so knapp die Nachricht auch abgefasst war — der Nachhall bei den nicht zur Ruhe kommenden und tief zerstrittenen Leichlinger Christdemokraten dürfte gewaltig sein.

Der Partei-Vize tritt ab: Und Leichlingens CDU-Parteichefin Daniela Bein zeigte sich gestern gegenüber unserer Zeitung in einer ersten Reaktion "zutiefst schockiert" darüber. Mit Hake verlasse ein wichtiger und verlässlicher Kollege den Vorstand. Die Zusammenarbeit sei hervorragend gewesen. "Das hat mich heute wie ein Schlag getroffen", sagte sie.

"Gebe so schnell nicht auf"

Bein, die im Mai vergangenen Jahres den Vorsitz im Stadtverband übernommen hatte, erklärte allerdings, sie wolle trotz dieses Rückschlags weitermachen. "Ich habe das Amt in schwierigen Zeiten übernommen und gebe so schnell nicht auf", sagte sie.

Hake selbst räumte im Gespräch mit unserer Zeitung ein, die Entscheidung sei ihm "wirklich sehr schwer gefallen". Die Arbeit sowohl in der Fraktion als auch für die Partei habe ihm "Spaß gemacht und immer viel bedeutet". Dass er eines Tages wieder auf die politische Bühne zurückkehren könnte, will der Leichlinger nicht grundsätzlich ausschließen: "Im Moment ist das für mich aber kein Thema, jetzt hat anderes Vorrang."

Dass Frank Hakes Rücktritt der CDU weh tut, daran ließ gestern auch sein Nachfolger als Fraktionschef, Dominique Rondé, keinen Zweifel aufkommen. Hake sei jemand, der stets angepackt habe. "Er ist keiner, der sich zurücklehnt und kritisiert, sondern selbst die Arbeit übernimmt und sich immer engagiert", betonte Rondé. Von seinem Kaliber gebe es viel zu wenige.

Gleichwohl hatte Hake in der CDU nicht nur Freunde. Im seit vielen Monaten währenden Machtkampf innerhalb der Partei war er von einzelnen Fraktionskollegen zum Rücktritt aufgefordert worden. In einer Kampagne mit anonymen Schreiben war Hake Ende vergangenen Jahres sogar privat verunglimpft worden, nicht wenige vermuten, um ihm politisch zu schaden. Eine Entwicklung, die Rondé als "sehr bedenklich" einstuft.

Doch auch von einer anderen Seite wird Ärger in die Leichlinger CDU hineingetragen — und zwar offenbar ganz bewusst. So wandte sich Achim Kötting von der Bürgerinitiative "Rettet den Stadtpark" jetzt an unsere Zeitung und erklärte stolz, es sei gelungen, "die Partei zu spalten. Und das haben wir auch gezielt vorgehabt".

In den vergangenen Monaten waren mehrere Mitglieder der Bürgerinitiative in die Leichlinger CDU eingetreten, darunter auch Sprecher Jens Weber. Kötting erklärte nun, mit diesen und anderen Aktionen habe man erreichen wollen, die Befürworter eines neuen Einkaufszentrums, wie es der Stuttgarter Architekt Bernhard Reiser vorgestellt hat, "in der CDU abzudrängen. Da sind wir auf einem guten Weg".

Auch Hake hatte Reisers Plänen (eingeschränkt) positiv gegenübergestanden. Den Grundzügen des Entwurfs hatte er im Stadtrat zugestimmt.

(RP/rl/ila)
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