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Leichlingen CDU-Politiker wirbt Wähler in der Schule

Leichlingen · Rainer Deppe, CDU-Kreisvorsitzender und -Landtagsmitglied, warb gestern vor Schülern für Wahlbeteiligung und rügte die Schulpolitik der rot-grünen Landesregierung. Realschulleiter Martin Kayser will an seiner Schulform festhalten.

 CDU-Politiker Rainer Deppe suchte gestern das Gespräch mit Leichlinger Realschülern.

CDU-Politiker Rainer Deppe suchte gestern das Gespräch mit Leichlinger Realschülern.

Foto: Uwe Miserius

CDU-Kreisvorsitzender und -Landtagsabgeordneter Rainer Deppe besuchte gestern die Realschule in Leichlingen. In einer Klasse der Sozialwissenschaften verdeutlichte er den Jugendlichen: "Die Entscheidungen, die heute in der Politik getroffen werden, sind für Sie viel wichtiger, als für die ältere Generation. Denn Sie müssen in der Zukunft viel länger damit leben." Den rund 25 Schülern der zehnten Klasse stellte Deppe nicht nur seine Arbeit im Landtag vor. Er wollte sie auch auf die Kommunalwahl am 25. Mai einstimmen und zur Wahlbeteiligung auffordern.

Außerdem bezog Deppe Stellung zur Schulpolitik im Land und in der Stadt: "Wären CDU und FDP bei der Landtagswahl im Jahr 2010 in der Regierung geblieben, hätten wir die Hauptschulen im Kreis gerettet. Die Landesregierung aus SPD und Grünen setzt sich für die Einheitsschule ein", sagte der CDU-Politiker. Anliegen der aktuellen Regierung sei es, das dreigliedrige Schulsystem aus Haupt-, Real- und Gymnasium abzulösen. Deshalb habe sie unter anderem die verbindliche Schulempfehlung der Grundschullehrer für die weiterführenden Schulen aufgehoben, was zu den stark gesunkenen Anmeldezahlen an den Hauptschulen im Lande geführt habe, urteilte Deppe.

Der Christdemokrat gibt zwar zu, dass er selbst auch keine passende Lösung für das optimale Schulsystem habe, sagt aber: "Die Schulform ist letztlich nicht entscheidend. Wichtig ist, dass die Schulen jedem einzelnen Schüler gerecht werden. Ich bevorzuge dafür ein differenziertes Schulsystem." Dass dafür insbesondere Hauptschüler in Nachbargemeinden ausweichen müssten, sei für eine Stadt von der Größe Leichlingens sicherlich keine Lösung.

Ein neues Gedankenmodell brachte Realschulleiter Martin Kayser in die Diskussion um die Zukunft des Schulstandortes Leichlingen ein. "Die Realschule ist in der Lage und sieht sich in der Verantwortung, allen Schülern in Leichlingen, die nicht ans Gymnasium gehen, eine Heimat zu bieten. Das gilt sowohl für inklusive, als auch für Hauptschüler", sagte Kayser. Er könne sich eine Profilklasse innerhalb der Realschule vorstellen, in der Hauptschüler unterrichtet würden. "Leider gibt das die aktuelle Rechtslage in Nordrhein-Westfalen aber noch nicht her", versteht Martin Kayser seine Idee bisher vor allem als Gedankenanstoß. Er wünsche sich insbesondere eine Zukunft für die hiesige Realschule, zumal es aus seiner Sicht keinen Sinn mache, für wenige Schüler die gut funktionierende Realschule und das Gymnasium in Leichlingen über Bord zu werfen. "Letztlich muss das Ganze individuell vor Ort entschieden werden", sagte Rainer Deppe. "Entscheidend ist aber, dass die Leichlinger Eltern das Angebot tatsächlich annehmen und ihre Kinder hier anmelden", betonte Deppe.

(inbo)
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