Neuer Vorstand stellt erste Ideen vor Die Bürgerstiftung wagt den Neustart

Leichlingen · Die Einrichtung will verstärkt Spenden für konkrete Vorhaben einwerben und sich bei den Leichlingern bekannter machen, gab der neue Vorstand bekannt. Auch Bürger, die Ideen haben, sollen sich melden.

 Sibille Hanenberg, Horst Schmidtberg, Christiane Bornmann und Roswitha Süßelbeck wollen mit neuen Ideen durchstarten.

Sibille Hanenberg, Horst Schmidtberg, Christiane Bornmann und Roswitha Süßelbeck wollen mit neuen Ideen durchstarten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zinsen gibt es gefühlt schon ewig nicht mehr, die Arbeit vieler Stiftungen gestaltet sich deshalb seit Jahren schwierig. Denn Projekte unterstützen sie finanziell meist aus den Zinserträgen ihres Stiftungskapitals. Die Bürgerstiftung Leichlingen wirbt darum seit geraumer Zeit für zweckgebundene Spenden, mit denen sie zinsunabhängig, aber gezielt bestimmte Vorhaben in der Blütenstadt unterstützen kann.

Mit neuem Vorstand hat sie nun erste Überlegungen für Aktionen und Projekte angestellt, für die sie in der Bürgerschaft um Spenden werben will. „Die Zinsen gehen gegen null Prozent, wir müssen uns also etwas überlegen“, sagte am Mittwoch die im April neu gewählte Stiftungsvorsitzende Roswitha Süßelbeck. Was über das Stiftungskapital von 100.000 Euro hinausgehe, sei derzeit recht wenig, Ideen daher gefragter denn je. Schließlich wolle man auch künftig die Jugend- und Altenhilfe, die Bildung, die Heimatpflege und den Umweltschutz unterstützen. Zu den Ideen, die die Bürgerstiftung gerne angehen möchte – sofern sie Spender findet – gehört unter anderem, Bänke an Wanderwegen aufzustellen, Projekte mit Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendparlament zu initiieren und Baumpflanzungen, aber beispielsweise auch das Anlegen eines Barfußpfades und Unterstützung der Aktionen zum 30. Geburtstag des Fördervereins der Stadtbücherei im nächsten Jahr.

Außerdem soll die Aktion „Spenden statt Geschenke“, bei der sich Geburtstagskinder Geld für die Bürgerstiftung wünschen, neu initiiert werden. „Auch in der Vergangenheit haben wir zweckgebundene Spenden gesammelt, meist für Ideen der Spender selbst. Jetzt machen wir eigene Vorschläge, für was wir sammeln wollen“, sagte Christiane Bornmann, Vorsitzende des Stiftungsrates.

Der Neustart tut nicht nur durch die prekäre Zinssituation Not: Im April war der langjährige Vorsitzende Lothar Esser überraschend zurückgetreten. Der FDP-Kommunalpolitiker begründete den Schritt damals damit, dass man ihm „in massiver Weise“ vorgeworfen habe, den Spendenaufruf der Bürgerstiftung für die Aktion „Wir für Leichlingen“, die während des Corona-Shutdowns in Not geratene Gastronomen, Einzelhändler und Geschäfte unterstützte, für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen. Mit ihm war Vorstandsmitglied Robert Houston aus dem Gremium ausgeschieden.

Neben Roswitha Süßelbeck, die zuvor bereits stellvertretende Vorsitzende war, haben nun Sibille Hanenberg als Stellvertreterin, Rolf Ischerland und Horst Schmidtberg die Führung der 2012 gegründeten Stiftung übernommen. Um die Stiftungsziele mit mehr Stiftern und Spendern zu erreichen, steht auf der Agenda des neuen Vorstandes, Öffentlichkeitsarbeit für die Stiftung zu betreiben, damit die Menschen sie überhaupt wahrnehmen. Als Vorstand wolle man bei Veranstaltungen präsenter sein, regelmäßig Werbung über Flyer und Handzettel für Aktionen und Projekte machen und den Internetauftritt aktualisieren – alles mit dem Ziel, Geld für Leichlinger Projekte zu sammeln.

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