Überraschendes in Leichlingen Auf ein Blind Date in die Bücherei

Leichlingen · In der Katholischen Öffentlichen Bücherei können sich Leser mit einem Buch verkuppeln lassen – mit überraschenden Ergebnissen.

 Gundula Reul (l.) und Hannelore Strauß haben alles für das Blind Date mit einem Buch vorbereitet, inklusive liebevoller Verpackung.

Gundula Reul (l.) und Hannelore Strauß haben alles für das Blind Date mit einem Buch vorbereitet, inklusive liebevoller Verpackung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Am 14. Februar ist Valentinstag. Für die einen purer Kommerz, für die anderen der romantischste Tag des Jahres. In der Katholischen Öffentlichen Bücherei (KÖB) widmet man diesem Anlass einen ganzen Monat. Bis zum 24. Februar können sich dort Besucher mit einem Buch „verkuppeln“ lassen.

Liebevoll eingepackt liegen die kleinen Schätze im Schaufenster der Bücherei, was sich hinter dem braunen Geschenkpapier mit den roten Herzen versteckt, lässt sich kaum erahnen. Nur ein kleiner Tipp gibt einen Hinweis darauf, was drin stecken könnte. „Männer in der Krise“ beispielsweise oder „Kunst und Kochen“. „Die Liebe, die Liebe“ ist auch dabei ebenso wie „Gebrochene Herzen“ oder „Ein Neubeginn“.

Hannelore Strauß, Gundula Reul und Christa Gläser haben die 50 Bücher für die Blind Dates ausgesucht, verpackt und mit den kurzen Hinweise versehen, damit sich findet, was zusammengehört. „Viele Menschen lesen ja gerne bestimmte Genres“, erläutert Hannelore Strauß. Beuteschema eben.

Mit ihrer Aktion scheinen sie einen Nerv zu treffen. Kaum lagen die ersten Bücher im Schaufenster, waren die ersten auch schon weg. Sie stammen aus dem Bestand der Bücherei, die von den drei Damen für sehr lesenswert befunden wurden, aber nicht mehr taufrisch sind. „Wir hatten auch schon den Fall, dass Kinder vorbei gekommen sind und für ihre Mutter ein Buch mitgenommen haben“, sagt Gundula Reul und lacht.

Sie hatte vor zwei Jahren die Idee zur Blind-Date-Aktion, deren Premiere damals sehr erfolgreich verlief. „Ich habe das damals in unserem Urlaubsort gesehen und fand das toll, weil man einfach etwas liest, was man sich normalerweise nicht ausleihen würde“, sagt Reul. Ursprünglich stammt die Idee aus Japan. „Dort legt man großen Wert auf die Verpackungen, die sind oft wunderschön.“ Inzwischen übernehmen auch viele Buchhandlungen das Konzept.

Für die KÖB ist es der perfekte Anlass, die Bücher aus dem Bestand bekannter zu machen. Dieser steht übrigens allen Leichlingern offen, nicht nur Gemeindemitgliedern. „Unser Bestand ist aktuell, mit allen Bestsellern. Also nicht nur christliche Bücher“, betont Hannelore Strauß. 6000 Medien insgesamt, darunter Bücher, Hörbücher, DVDs, Spiele und Zeitschriften.

Vorzeitig zurückgegeben wurde noch keines der Blind Dates, die Leser nutzen die Leihfrist von vier Woche aus. „Das hätte ich freiwillig nicht gelesen, aber es war interessant“, hören Strauß, Reul und Gläser dafür oft. Der Reiz liegt halt im Unbekannten. „Deshalb warten die Leute mit dem Auspacken auch immer, bis sie Zuhause sind“, sagt Reul und schmunzelt.

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