Gefahren-Alarm wegen Rauch Fachwerkhaus in Leichlingen abgebrannt

Witzhelden · Ein altes Fachwerkhaus in Witzhelden-Krähwinkel ist in der Nacht zum Freitag abgebrannt. Wegen der starken Rauchentwicklung gab es einen Gefahrenalarm über die Katastrophen-App Nina.

 Die Brandruine am Freitagmorgen: Es riecht verkohlt, Feuerwehr und THW suchen über nach Glutnestern.

Die Brandruine am Freitagmorgen: Es riecht verkohlt, Feuerwehr und THW suchen über nach Glutnestern.

Foto: Uwe Miserius

Irgendwann in der Nacht haben die Flammen gesiegt. Das Wohnhaus am Waldrand in der Ortschaft Krähwinkel ist nach und nach zusammengesackt. Am Freitagmorgen hängt Brandgeruch über der Gebäuderuine, verkohlte Balken ragen aus den Trümmern. Im Hintergrund zwitschern Vögel. Im Vordergrund arbeitet sich der Greifbagger des Technischen Hilfswerks (THW) durch die Gebäudereste auf der Suche nach Glutnestern. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen nach. „Das wird mit Sicherheit bis zum Mittag dauern“, sagt Heiko Henkels, der seit nachts um 2 im Einsatzleitwagen sitzt.

Kurz vor 2 Uhr hat der Lichtschein des Feuers in der Ferne Anwohner im Ortskern von Witzhelden irritiert. Sie alarmieren die Feuerwehr. Die rückt mit großem Aufgebot an – 70 Einsatzkräfte von allen vier Löschzügen sind zu Beginn des Einsatzes vor Ort. Vollbrand heißt das, was sie vorfinden, in der Fachsprache. Wegen der starken Rauchentwicklung wird die Warn-App Nina aktiviert. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten, Lüftungsanlagen ausschalten, fordert die App auf.

Das Fachwerkhaus in Leichlingen-Witzhelden brannte lichterloh.

Das Fachwerkhaus in Leichlingen-Witzhelden brannte lichterloh.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Für die Feuerwehr ist die erste Herausforderung, die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen. Denn das Haus in der kleinen Ortschaft Krähwinkel unweit Witzheldens liegt weit von der Hauptstraße entfernt, abgelegen am Waldrand. Lange Schlauchleitungen müssen gelegt werden. Weil das Haus einzustürzen droht, müssen die Feuerwehrleute von außen gegen die Flammen kämpfen, ein Eindringen ins Haus ist unter den Umständen zu riskant.

Glück im Unglück: Menschen halten sich nicht in dem Haus auf. „Es befand sich in der Nacht niemand im Gebäude. Es gibt keine Verletzten“, sagt Heiko Henkels am Morgen. Laut Polizei sind an der Adresse zwei Personen gemeldet. Allerdings wohnt mittlerweile nur noch der 59-jährige Eigentümer dort. Er ist in der Brandnacht nicht zu Hause, weil er derzeit im Krankenhaus liegt, recherchiert die Polizei, während die Feuerwehrleute mit den Flammen kämpfen.

Der Wizheldener ist offenbar ein Oldtimer- und Landmaschinenfreund. Neben dem Gebäude werden auch ein alter Traktor und eine der Landmaschinen von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen. Die übrigen alten Schätzchen in einer Scheune werden vom Feuer verschont. Das Wohnhaus nicht.

Während der Löscharbeiten läuft die Logistik drumherum an: Die Energieversorgung Leverkusen (EVL) stellt die Strom- und Gasversorgung ab, die Polizei sperrt wegen des großen Einsatzes die Landstraße nach Witzhelden ab. Später übernimmt dies samt der Beschilderung einer großräumigen Umleitung der Landesbetrieb Straßen NRW.

Durchfahren darf am Morgen das Technische Hilfswerk (THW) mit dem Greifbagger. Das Team der Feuerwehr ist mittlerweile geschrumpft, aber immer noch sind viele Einsatzkräfte vor Ort für Nachlöscharbeiten. „Mindestens bis zum Abend werden wir einen Löschzug zur Brandwache vor Ort lassen“, kündigt Heiko Henkels an.

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