Leichlingen Boutique bietet Plattform für Künstler

Leichlingen · An der Gartenstraße hat Oliver Dams "Flick-Schnack - Die Handmade-Boutique" eröffnet. Wie bei "Shop in Shop"-Konzepten im Handel können Aussteller Flächen anmieten, um darauf eigene Produkte anzubieten.

 Bei Oliver Dams gibt es auch Sachen von der Stange - allerdings entpuppt sich die Stange bei genauem Hinsehen als ausgedientes Wasserrohr. Die Preisspanne des Sortiments im "Flick-Schnack" reicht von 75 Cent bis 450 Euro.

Bei Oliver Dams gibt es auch Sachen von der Stange - allerdings entpuppt sich die Stange bei genauem Hinsehen als ausgedientes Wasserrohr. Die Preisspanne des Sortiments im "Flick-Schnack" reicht von 75 Cent bis 450 Euro.

Foto: Uwe Miserius

Als Oliver Dams auf der Suche nach einem geeigneten Ladenlokal in die Gartenstraße kam, passte ziemlich alles. "Die Größe ist gut, und Parkplätze gibt es direkt vor der Türe." Aber vor allem habe er sich in den Fußboden verguckt, den der Vorgänger dagelassen hat. Und viel von den herrlichen Fliesen ist auch jetzt, da "Flick-Schnack - Die Handmade-Boutique" eingeräumt und eröffnet wurde, immer noch zu sehen. Denn: "Uns ist wichtig, dass hier nicht alles zugestellt ist. Kunden sollen sich auch mit Kinderwagen oder Rollator bequem umschauen können", sagt Dams.

Mit seinem Geschäft an der Gartenstraße leistet der 50-jährige Monheimer seinen Betrag, "um dabei zu helfen, diesen schönen Teil der Leichlinger Geschäftswelt weiter zu beleben". Zum Warenangebot zählen Sachen aus den Bereichen Mode, Schmuck, Wohnen, Dekoration und Klein-Möbel, aber auch Gewürze, Postkarten und Poster. Fast immer steckt eine besondere und pfiffige Idee hinter dem Objekt. So gibt es Kerzenhalter aus ehemaligen Feuerlöschern, Lampenschirme aus Hutschachteln oder eine Lampe aus Diskokugel und US-amerikanischen Nummernschildern. Letztere stammt vom Geschäftsinhaber persönlich. Zudem steuert seine Frau Nicole einiges bei. Sie versteht sich aufs Schneidern und näht etwa Taschen aus Kaffeesäcken.

Der größte Teil des Inventars stammt aber vom anderen Personen. Denn bei "Flick-Schnack" können Flächen angemietet werden, um darauf eigene Produkte anzubieten. Eine der Bedingungen dafür lautet: Die Artikel müssen handgemacht sein. "Alles hier sind Einzelstücke", bekräftigt Dams. Mehr als 40 Aussteller (Kreative, Künstler oder Kunsthandwerker) haben sich aktuell in das Geschäft an der Gartenstraße eingemietet.

Dams hatte nach 30 Jahren als Maschinenbauer nach etwas Neuem gesucht. Und da er und seine Frau sich in der Freizeit für das Früh-Mittelalter interessieren und dort ihre Kreativität zum Beispiel beim Anfertigen von Gewändern und anderer Requisiten ausgelebt haben, kam ihm die Idee zu diesem Geschäft. Während das Modell der Fach- oder Regalvermietung sonst häufig für Babybekleidung genutzt wird und in größeren Warenhäusern als "Shop in Shop"-Konzept praktiziert wird, soll in dieser Boutique Außergewöhnliches angeboten werden. Dams selbst versteht sich auf die Bereiche "Retro, Vintage, Upcycling" und hat die meisten Möbel im Geschäft selbst gebaut. Zudem bietet seine Frau ab September Handarbeits-Workshops an.

Ausstellern werden die Flächen (wie Regale, Körbe, Hängevitrinen) für fünf bis 20 Euro monatlich angeboten. Die Mietverträge laufen meist über drei Monate und schließen - falls gewünscht - die Präsenz im Flick-Schnack-Online-Shop ein. Wer im Internet und nicht an der Gartenstraße einkauft, dem entgeht aber ein Blick auf den Fußboden im Geschäft.

Die Verträge können verlängert werden,aber regelmäßig sollen neue Aussteller hinzukommen. Inzwischen gebe es schon weitere, die ihr Interesse bekundet haben, sagt Dams. "Reich wird man damit zwar nicht. Aber durch die Vermietungen ist das geschäftliche Risiko auch nicht riesengroß."

(RP)
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