"Boule habe ich noch nicht gespielt, aber wir haben zuhause die bunten Boccia-Kugeln", erzählten Janina (9) und Paula (10). Boccia wiederum ist die italienische Variante des französischen Boules, ganz genau genommen heißt das Spiel in Frankreich auch Petanque. Aber das war an diesem Nachmittag egal. Da ging es darum, verschiedene Wurftechniken mit den großen silbernen Kugeln zu üben, um sie möglichst nah an eine kleine Zielkugel - bei den Franzosen das sogenannte "Schweinchen" - heranzubringen.

Während Janina in Leichlingen schon einmal Boule gespielt hat, war es für Paula Premiere. Spaß hatten beide gleichermaßen. Denn die Gastgeber hatten sich bei der Vorbereitung viel Mühe gegeben. Während Übungsleiter Ralf Dargel dem Nachwuchs zunächst die Boule-Theorie und einige Wurfvarianten erklärte, hatten andere Vereinsmitglieder verschiedene Parcoursstationen aufgebaut, auf denen die Jungs und Mädchen das zielgenaue Rollen und Werfen trainieren konnten.

"Bei uns sind Gäste immer willkommen", sagte Vereinsvorstand Franz Bohne. Die Einladung an die Kinder verstanden er und seine Mitstreiter daher auch als Nachwuchsförderung. "Boule ist nicht nur ein Sport für alte Leute, die haben nur am meisten Zeit", gab Bohne zu. Seit 2001 gibt es den Bouleplatz am Alten Wasserturm, seit drei Jahren sogar 19 Ligaspieler, die sich in der Kreisliga mit anderen Boulefreunden messen. Gespielt wird immer donnerstags ab 19 Uhr und sonntags ab 15 Uhr. Der Platz am Friedhofsweg steht auch der Öffentlichkeit zur Verfügung: Wer selbst einmal eine Kugel schieben möchte, kann es am Alten Wasserturm ausprobieren.