Blütensamstagszug Axel und Andrea verteilen vier Tonnen Kamelle

Leichlingen · 30.000 Zuschauer, 1000 vergleichsweise ruhige Gäste aus Solingen, 32 Gruppen und ein Prinzenpaar im Wurfrausch – der Blütensamstagszug.

Karneval 2020 in Leichlingen: Die schönsten Fotos vom Blütensamstagszug
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Leichlinger feiern Blütensamstag 2020

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Foto: Peter Thönes

„Ich habe dem Prinzenpaar versprochen, ihm die allerschönste Session zu ermöglichen. Bis jetzt hat’s gut geklappt“: Prinzenführer Mike Schumacher, der einzige Leichlinger Karnevalsinsider im Gefolge des Prinzenpaares Axel und Andrea, war am Samstag nicht nur über den Blütensamstagszug begeistert, sondern über die gesamte Session.

Rund 65 Auftritte hat das Prinzenpaar aus Leverkusen absolviert, der Umzug mit rund 30.000 Besuchern am Straßenrand aber war der absolute Höhepunkt. „Es ist einfach nur gigantisch. Unser Traum ist zwei-Millionen-fach aufgegangen“, schwärmte Prinz Axel. Wie die Leichlinger sie aufgenommen hätten, sei unglaublich. Und obwohl die beiden am Samstag fast vier Tonnen Kamelle unters närrische Volk brachten, konnte Prinzessin Andrea nicht genug kriegen: „Von mir aus könnte es immer so weitergehen“, sagte sie glückselig.

In diesem Jahr zogen 32 Fuß- und Musikgruppen sowie Karnevalswagen von der Landwehr- bis in die Gartenstraße. Unter ihnen auch zwei neue Gruppen: Die im November 2018 gegründete Karnevalsgesellschaft Bergische Bande hatte als jüngster Spross im Leichlinger Fasteleer eigens einen stattlichen Festwagen aus Rösrath geliehen. Ihr hochgestecktes Ziel: Sie wollen den Karneval nach Witzhelden exportieren. Auch Crew, Leichlinger Verein für Kinder- und Jugendarbeit, war zum ersten Mal beim Blütensamstagszug am Start. Motto der Fußgruppe: „Deine Crew-Helden – im Einsatz für die Jugendarbeit“. Die Idee dazu hatten die Ehrenamtler erst im Januar, konnten sie aber mit viel Einsatz, Spaß und noch mehr Kamelle am Samstag direkt umsetzen.

Einen für Leichlingen erfreulichen Trend nach unten zeigte diesmal die Zahl der Chaoten, die seit fünf Jahren auf der Bahnhofstraße den Umzug teilweise massiv stören. „In diesem Jahr sind es rund 1000 Jugendliche aus Solingen, aber bislang war es vergleichsweise ruhig“, sagte Ordnungsamtsleiterin Karin Barkowski am frühen Samstagnachmittag. „Einleuchtend“ erklären konnte das ein Solinger: „Die Generation, der damals der Burger Zug weggenommen wurde und die deswegen nach Leichlingen ausgewichen ist, stirbt langsam aus.“ Hintergrund: Seit 2013 findet der Umzug in Unterburg nicht mehr statt, nachdem betrunkene Jugendliche in den Jahren zuvor für Ausschreitungen gesorgt hatten. Eine von der Polizei genannte Solinger Nachwehe gab es am späten Samstagabend. Ein stark alkoholisierter 21-Jähriger wurde der Karnevalsparty der freiwilligen Feuerwehr wegen seines aggressiven Verhaltens verwiesen. Daraufhin beschädigte der Solinger einen Seitenspiegel eines Fahrzeuges der Feuerwehr – und kassierte dafür eine Strafanzeige. 

Mehr als in den Vorjahren hatten in diesem Jahr das Rote Kreuz und die Jugendamtsmitarbeiter aus Solingen und Leichlingen im Zelt auf der Brückenstraße zu tun: Bereits um 11:30 Uhr sorgte ein 14-jähriges Mädchen mit einem Alkoholpegel von 1,8 Promille für einen traurigen Höhepunkt, übertroffen nur noch am Nachmittag von einem 19-jährigen Solinger mit vier Promille: Er musste ins Krankenhaus gefahren werden.

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