Blütensamstagszug in Leichlingen Brückerfeld soll Familienzone werden

Leichlingen · Mit der Initiative soll der Blütensamstagszug familienfreundlicher gestaltet und Chaoten abgehalten werden.

 Für kleine Jecken und ihre Familien soll es im Brückerfeld eine besondere Zone geben.

Für kleine Jecken und ihre Familien soll es im Brückerfeld eine besondere Zone geben.

Foto: uwe miserius/Miserius, Uwe (umi)

Beim Rosenmontagszug in Opladen gibt es seit vielen Jahren eine Familienzone zwischen Birkenberg- und Bracknellstraße, ähnlich in Schlebusch an der Gezelinallee. In diesem Jahr könnte die Idee erstmals zum Blütensamstagszug nach Leichlingen überschwappen: Bernd Voss, Leichlinger Jeck der Karnevalsgesellschaft (KG) Handballfründe, hat kurz vor Beginn des Straßenkarnevals den Vorschlag ins Spiel gebracht, das Brückerfeld künftig zur Familienzone zu machen.

Anfangen möchte er damit am liebsten schon an diesem Samstag. „Hier könnten sich die Familien treffen, die Kinder stünden in der ersten Reihe, es gäbe bei der Größe des Brückerfelds genug Raum, um sich auch einmal zurückzuziehen“, nennt er Vorteile einer Familienzone. Selbst Väter und Mütter mit Kinderwagen hätten genug Platz. Eine Art Treffpunkt solle es werden, an dem die Karnevalsgesellschaften besonders viel Kamelle schmeißen könnten.

Einige haben die Idee einer Familienzone bereits für gut befunden und angekündigt, an diesem Wochenende zu helfen, um sie in die Tat umzusetzen: die KG Herren-
elferrat zum Beispiel, aber auch die große Gruppe der Tänzerinnen vom TSV Rhein-Wupper, die KG Rittergilde und das Leichlinger Prinzenpaar Axel und Andrea.

Neben der Familienfreundlichkeit gibt es einen weiteren Aspekt, den Bernd Voss bei seinem Anliegen nicht aus den Augen verlieren möchte: das Ansehen des Leichlinger Blütensamstagszugs, zu dem alljährlich rund 30.000 Zuschauer nicht nur aus der Blütenstadt, sondern auch aus dem Umland kommen. „Seit fünf Jahren stehen immer wieder die Solinger Chaoten im Zentrum der Diskussion. Wir haben so einen tollen Karnevalszug in Leichlingen. Ich finde es deshalb wichtig, dass darüber eine andere Geschichte als die der Störenfriede erzählt wird.“ Besser gefiele ihm das Image einer familiengerechten Veranstaltung, bei der Kinder viel Kamelle fangen und sich alle treffen und Spaß haben könnten. „Und im Umkehrschluss hat der Bereich vielleicht noch einen weiteren Vorteil: Die Chaoten werden sich von einer Familienzone wahrscheinlich nicht sonderlich angezogen fühlen und bleiben hoffentlich weg“, betont Voss.

Während Bürgermeister Frank Steffes laut Voss signalisiert hat, dass er die Idee gut findet, war man bei den Zugorganisatoren und -verantwortlichen der Vereinigung Leichlinger Karneval zunächst irritiert, von dem Vorschlag nur aus den sozialen Medien zu erfahren. Das habe er aber mittlerweile geklärt und mit dem Vorsitzenden des VLK, Werner Fuchs, telefoniert. „Wir sollten uns nach dem Umzug an einen Tisch setzen, schauen, ob es gut gelaufen ist und dann an einem gemeinsamen Konzept arbeiten“, schlägt Voss vor.

Einen Zugmoderator gibt es im Brückerfeld bereits, vielleicht könnte ein Zelt mit Wickeltisch und Getränken dazukommen. „Aus kleinen Ideen ist im Leichlinger Karneval schon viel gewachsen“, sagt der Karnevalist überzeugt.

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