Leverkusen Blitzen für mehr Sicherheit

Leverkusen · Mit einer neuen Sicherheitsstrategie will die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis den Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle stoppen. Die Blitz-Standorte werden künftig im Internet veröffentlicht.

 "Häufiger und intensiver" will die Polizei dort kontrollieren, wo Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet sind.

"Häufiger und intensiver" will die Polizei dort kontrollieren, wo Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet sind.

Foto: Innenministerium NRW

"Zu schnelles Fahren ist der Killer Nummer 1". Das weiß jeder — und trotzdem halten sich viele nicht an Tempolimits. Damit soll nun endlich Schluss sein, diese Parole gab NRW-Innenminister Ralf Jäger in der vergangenen Woche in Köln aus: "Unser Ziel ist, dass weniger Menschen im Straßenverkehr getötet oder verletzt werden." An dieser Kampagne beteiligt sich natürlich auch die Kreispolizeibehörde RheinBerg.

"In diesem Jahr ist zwar die Anzahl bei Verkehrsunfällen im Rheinisch-Bergischen Kreis getöteter Personen von sieben auf vier gesunken, gleichzeitig registrieren wir aber eine deutliche Zunahme an Verunglückten, das heißt leicht oder schwer verletzter Verkehrsteilnehmer", erklärt Peter Raubuch Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. Im vergangenen Jahr habe es 827 leicht oder schwer verletzte Opfer gegeben, 2011 bisher bereits 958; ein Plus von 15,8 Prozent.

15 km/h machen den Unterschied

Als eine der ersten Maßnahme werden die Örtlichkeiten, wo an welchem Tag entsprechende Kontrollen des Verkehrsdienstes stattfinden, öffentlich gemacht. Die aktuelle Wochenliste steht auf der Startseite der Polizei-Homepage unter www.polizei-rbk.de.

In weiteren Schritten will die Behörde in den nächsten Wochen genau analysieren, ob und wo Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet sind. Dort würde dann "häufiger und intensiver" geblitzt. Denn sie seien besonders gefährdet, erklärte Jäger. "Fußgänger und Radfahrer haben keinen Airbag, der sie schützt. Jeder Unfall wirkt direkt auf den Körper." Für einen Erfolg sprächen aber nicht mehr Knöllchen, sondern weniger Opfer auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen.

Die Geschwindigkeitsüberschreitung müsse nämlich gar nicht extrem hoch sein, um schwerwiegende Folgen zu verursachen, erklärte der Innenminister: "Es sind 15 Stundenkilometer Unterschied, die darüber entscheiden, wie viele Fußgänger überleben oder sterben. Wo Sie bei 30 Stundenkilometern nach einer Vollbremsung bereits stehen, fangen Sie bei 50 Stundenkilometern erst an zu bremsen. Durch richtiges Verhalten können schwere Unfälle leicht vermieden werden."

Statistisch gesehen: Bei einer Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometern sterben acht von zehn Fußgängern, die im Stadtverkehr angefahren werden. Bei 50 Stundenkilometern überleben hingegen acht von zehn Fußgängern.

Raubuch: "Über die Maßnahme hinaus müssen die Verkehrsteilnehmer natürlich weiterhin im gesamten Kreisgebiet mit Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen rechnen, die nicht angekündigt werden."

(RP)
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