Leichlingen Beide Kunstrasenplätze "gerettet"

Leichlingen · Der Umbau des Witzheldener Sportplatzes am Scharweg in ein Kunstrasenfeld stand gestern in der Sonderratssitzung lange auf der Kippe. Denn die CDU in Gestalt von Fraktionsführer Frank Hake hatte bei den Beratungen über die notwendigen weiteren Einsparungen im Stadt-Etat beantragt, die Ausgaben für diese Maßnahme zu streichen und das Geld stattdessen für die Sanierung der Turnhalle an der Grundschule Flamerscheid zu verwenden.

Jung warnte vor politischer Erosion

Dem Neubau eines Kunstrasenfeldes in der Balker Aue stimmte die CDU dagegen zu – mit der Begründung, dass es dafür möglicherweise weitere Fördermittel geben könne, weil das Areal Landesleistungsstützpunkt sei. Bürgermeister Ernst Müller korrigierte: Der Landesleistungsstützpunkt beziehe sich auf den Rasenkraftsport, "und den werden wir mit seinen Hämmern tunlichst vom Kunstrasen fernhalten". Folglich seien aus dieser Richtung auch keine Extra-Mittel für das Spielfeld zu erwarten. Volker Jung (BWL) warnte die Christdemokraten: "Wenn Sie den Witzheldenern den Kunstrasenplatz verweigern, kommt es dort zu einer politischen Erosion. Vor allem die Kinder stünden dann vor einem Scherbenhaufen und würden die Welt nicht mehr verstehen." Wolf Melchior (FDP) hielt dem entgegen: "Wir sind durchaus für Kunstrasenplätze, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Was ist denn wichtiger? Kunstrasenplätze oder Schulsanierungen?"

Bürgermeister Müller erinnerte daran, dass von den rund 1,030 Millionen Euro Kosten für beide Kunstrasenanlagen 700 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II flössen – Geld, das unwiderruflich verloren gehe, wenn die Stadt es in diesem Jahr nicht abrufe. Der mit knapper Mehrheit angenommene Kompromiss sah schließlich so aus:

r Die Kunstrasenplätze in Leichlingen und Witzhelden werden in leicht abgespeckter Version gebaut.

r Die Mittel für die vor allem von der CDU befürwortete Teilnahme der Stadt am Energiesparprogramm European Energy Award bleiben im Etat.

r Die im Zuge des Stadtentwicklungsprojektes Regionale 2010 eigentlich geplante Umgestaltung von Marktplatz Brückerfeld und Brückenstraße einschließlich Verschönerung der Marly-Brücke wird gestrichen. Das eingesparte Geld fließt in eine kostengünstige Sanierung der Turnhalle an der Grundschule Flamerscheid.

(RP)
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