Behelfsbrücke zwischen Solingen und Leichlingen freigegeben Freie Fahrt über die Wupper für Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen

Solingen / Leichlingen · Zwischen Haasenmühle und Nesselrath kann der Verkehr jetzt wieder ungehindert zweispurig fließen. Behelfsbrücke am Mittwoch eröffnet.

Die ersten Autofahrer fuhren von der Leichlinger Straße zunächst zögerlich über die Behelfsbrücke über die Wupper – zumal die Ampelanlagen für die alte, marode Brücke noch nicht abgebaut waren. Doch wenige Minuten später hatten zahlreiche Auto- und Lastwagen-Fahrer die Brücke in Beschlag genommen. Am Mittwochmittag endeten damit die Unannehmlichkeiten, die mit der nur einspurigen und von einer Ampel geregelten Verkehrsführung über die Wupper zwischen Solingen und Leichlingen verbunden waren.

Kurz bevor es freie Fahrt für Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen hieß, hatten es sich Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes und der Planungs- und Umweltdezernent des Rheinisch Bergischen Kreises, Gerhard Wölwer, nicht nehmen lassen, mit Solinger Scheren ein rot-weißes Band zu zerschneiden und die Brücke feierlich freizugeben.

   Eröffneten die Behelfsbrücke  über die Wupper (v.l.): Hartmut  Hoferichter, Frank Steffes,  Gerhard Wölwer und  Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Eröffneten die Behelfsbrücke über die Wupper (v.l.): Hartmut Hoferichter, Frank Steffes, Gerhard Wölwer und Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Foto: Uwe Vetter

Diese ist 40 Meter lang und zehn Meter breit und besteht aus zwölf Einzelteilen. Die in Modulbauweise errichtete Behelfsbrücke – die angemieteten Teile hatten zuvor auf der A 99 am Münchner Ring gestanden – hat den Vorteil, dass sie in beide Richtungen gleichzeitig befahrbar ist. „Ab Donnerstag werden auch der Busverkehr der Linie 250 und die Schulbusse über die Brücke fahren“, sagt Projektleiterin Nina Lajios von den Technischen Betrieben Solingen.

Mit der Eröffnung der Behelfsbrücke ist ein Nadelöhr verschwunden. Denn über die marode Wupperbrücke wenige Meter weiter, die jetzt geschlossen ist, konnten lediglich Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen fahren. Lastwagen und Busse mussten eine Umleitung fahren. „Für viele Leichlinger Gewerbetreibende ist es sehr wichtig, dass die Behelfsbrücke nun genutzt werden kann“, sagte Bürgermeister Frank Steffes.

Gerhard Wölwer hob ebenso wie Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter überdies die gute Zusammenarbeit zwischen Solingen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis hervor. „Das klappte wunderbar, und wir sind im Zeit- und Kostenrahmen geblieben“, betonte Gerhard Wölwer.

Projektleiterin Nina Lajios sieht die Verkehrssituation im Bereich Haasenmühle / Nesselrath nun deutlich entspannt. „Die örtlichen Rahmenbedingungen waren schwierig“, sagt sie mit Blick auf das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Überdies waren bei dem Projekt, bei dem sich Solingen um die Bauplanung und die technische Ausführung kümmert, der Rheinisch-Bergische-Kreis um die Fördergelder – zwei Bezirkregierungen beteiligt. „Es hat alles sehr gut geklappt. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen“, ergänzte die Ingeneurin.

Jetzt richten Solingen und der Rheinisch-Bergische-Kreis den Blick auf den Neubau der Wupperbrücke. „Vorbereitende Arbeiten starten im Januar, im April geht es richtig los“, erklärte Nina Lajios. Bis Ende 2020 soll die neue Brücke stehen, im Frühjahr 2021 wird sie voraussichtlich befahrbar sein. Die Tage der Behelfsbrücke sind dann gezählt. Lajios: „Hier wird alles wieder in den Ursprungszustand versetzt.“

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