Leichlingen Bahnsteig verliert sein Dach
Leichlingen · Der Umbau des Leichlinger Bahnhofs wird konkret. Im Verkehrsausschuss informierten Vertreter der Deutsche Bahn (DB) Projektbau GmbH über die ab Sommer 2011 geplanten Veränderungen.
Die Reisenden im Leichlinger Bahnhof müssen sich ab Mitte 2011 umstellen. Für rund anderthalb Jahre wird das Areal zu einer großen Baustelle. Und spätestens Ende 2012 soll die Station der Blütenstadt ein anderes Gesicht haben als heute. Das Projekt steht im Zusammenhang mit der Umstellung der alten Stellwerktechniken auf der Strecke zwischen Köln und Solingen. In der Klingenstadt entsteht ein neues elektronisches Stellwerk, das alte Stellwerk in Leichlingen wird überflüssig.
Die Politiker im Leichlinger Verkehrs- und Betriebsausschuss reagierten relativ verhalten auf das, was ihnen die vier Vertreter der DB Projektbau GmbH am Donnerstagabend in der Sitzung des Gremiums vortrugen. Vor allem die Nachricht, dass das durchgehende Dach des Mittelbahnsteigs abgerissen werden soll, sorgte nicht gerade für Begeisterungsstürme. Denn der von der Bahn angekündigte Ersatz beschränkt sich voraussichtlich auf drei Wetterschutzhäuschen mit einer Länge von jeweils etwa sechs Metern. Komplette neue Bahnsteigüberdachungen gibt es bei der Deutschen Bahn nur noch auf Bahnhöfen mit mindestens 3000 Reisenden pro Tag; in Leichlingen liegt die Zahl zurzeit aber nur bei etwa 1000 täglich. Über die Wetterschutzhäuschen hinaus wird es nach den bisherigen Planungen wohl nur eine kleine Überdachung am neuen Treppenaufgang zu den Gleisen geben.
Rampen statt Aufzüge
Dieser Aufgang wird die zweite gravierende Veränderung am Leichlinger Bahnhof sein. Von den ursprünglich vorgesehenen Aufzügen habe die Bahn Abstand genommen, weil sich die Lifte in anderen Stationen als sehr störungsanfällig erwiesen hätten, sagte einer der DB-Projektbau-Vertreter. Dafür wird der neue Treppenaufgang von Rampen ergänzt, die den barrierefreien Zugang zu den Gleisen gewährleisten sollen. Die Rampen werden eine Höchstneigung von sechs Prozent haben (bei höchstens sechs Metern Länge) und mit Podesten versehen. Der Aufgang soll von oben her gut einsehbar sein, dunkle Ecken werde es nicht geben, erläuterte eine Sprecherin der DB Projektbau. Weitere Neuerungen werden die Verschiebung des Bahnsteigs um circa 40 Meter in Richtung Solingen und dessen Anhebung von momentan 36 auf 76 Zentimeter sein, was den Einstieg der Fahrgäste in die Züge erleichtern soll.
Mittelbahnsteig und Gleiszugang werden in der ersten Bauphase erneuert, in der zweiten kommt der Bahnhofsvorplatz an die Reihe. Während der Bauarbeiten werden bis zu 31 der aktuellen Parkplätze wegfallen, weil sie als Lagerflächen für Material und Maschinen gebraucht werden. Die Bahn will allerdings nahe der Landwehrstraße 27 Ersatzparkplätze schaffen, die nach Abschluss der Arbeiten eventuell dauerhaft genutzt werden können.