Leichlingen Bäder-Geschäftsführer Müller ist für Neubau an Ort und Stelle

Leichlingen · Wohnbebauung am jetzigen Standort von Frei- und Hallenbad? Davon hält Ernst Müller nicht viel. Der Geschäftsführer der Leichlinger Bäderbetriebs- und Beteiligungsgesellschaft LBB erteilte entsprechenden Überlegungen aus Politikerkreisen gestern denn auch eine klare Absage.

Hermann Terjung, Chef der Stadtratsfraktion "Freie Wähler/UWG", hatte vorgeschlagen, durch einen Verkauf der dann freiwerdenden Flächen mehrere Millionen für Neubauten zu gewinnen. Die Bäder könnten dann ja näher an vorhandene Sportstätten oder das Schulzentrum heranrücken.

"Wir sollten jetzt nicht wieder anfangen, über jede Wiese zu diskutieren", sagte Müller gestern gegenüber unserer Redaktion. Das sanierungsbedürftige Hallenbad brauche keine Standort-Debatten, sondern eine klare Perspektive.

Auch die Forderung nach einer genauen Wirtschaftlichkeitsberechnung der beiden Möglichkeiten Sanierung/Neubau, wie sie FDP-Ratsherr Lothar Esser gestern aufstellte, sei es noch "absolut verfrüht", versicherte der frühere Bürgermeister, der die Geschäftsführung der LBB seit vier Jahren innehat. Es seien noch viele Detailfragen zu klären.

Zuletzt hatte eine Investitionssumme von 12 bis 15 Millionen Euro im Raum gestanden. Müller geht dagegen von einer Summe "in einstelliger Millionenhöhe" aus.

Eindeutig ist die persönliche Haltung des Bäderchefs zur Sanierungsfrage: Er plädiert für einen Neubau, der auf dem bestehenden Bädergrundstück auch realisierbar sei und vor allem bei noch laufendem Betrieb des alten Hallenbades in Angriff genommen werden könne.

Anstatt zweieinhalb Jahre schließen zu müssen, mit allen Konsequenzen (Ausfall von 350.000 bis 400.000 Euro Umsatzerlösen, Personalabwanderung, unzumutbare Härten für Schulen und Vereine), könne quasi parallel zum Badebetrieb das neue Kombibad entstehen.

Das Projekt wird sich vermutlich 2019/2020 auch deutlich auf den städtischen Etat auswirken. Und in diesem Zusammenhang konnte sich Ernst Müller gestern eine Anmerkung nicht verkneifen: "Angesichts dieser kommenden Herausforderungen hinzugehen und für die Förderung der Breitbandversorgung in Leichlingen 750.000 Euro aus dem Topf der Leichlinger Bäderbetriebs- und Beteiligungsgesellschaft zu nehmen, halte ich schlicht für Kontraproduktiv."

(RP)
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