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Leverkusen Avea-Müllautos defekt - "Papierstau" in Witzhelden

Leverkusen · Weil zwei von drei Müllautos defekt waren, ist im Höhendorf tagelang keine blaue Tonne geleert worden. Bis Samstag soll alles abgeholt sein.

 Stilleben: Bis Samstag soll alles abgeholt sein – doch zusätzlich zu den nicht abgeholten blauen Tonnen kommt jetzt noch regulär der Biomüll.

Stilleben: Bis Samstag soll alles abgeholt sein – doch zusätzlich zu den nicht abgeholten blauen Tonnen kommt jetzt noch regulär der Biomüll.

Foto: RP-Foto; Miserius

Jürgen Franzen flüchtete sich in Ironie: "Witzhelden bietet seit Sonntagabend ein besonderes Bild", schrieb er in einer E-Mail an die Stadt Leichlingen. "Überall im Dorfgebiet zieren die am Montag nicht abgeholten blauen Tonnen die Straßenränder. Besucher stellten gestern, am 1. Mai, die Frage, ob die zahlreichen blauen Tonnen ein besonderes Markenzeichen des Höhendorfes wären."

Dann wurde der Witzheldener allerdings wieder ernsthaft. Da weder Schnee noch Glatteis die Abholung behinderten, solle die Stadt den Entsorger dringend auffordern "die Tonnen endlich abzuholen".

Der Entsorger — die Avea-Tochtergesellschaft Reloga — hätte das auch gerne getan, allein: Sie hatte nicht genug Müllautos.

"Zwei von unseren drei Fahrzeugen, die in Leichlingen eingesetzt werden, waren defekt", teilte ein Vertreter des Unternehmens gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit. Den Ausfall von gewissermaßen zwei Dritteln der Abfuhrkapazitäten habe man nicht mehr auffangen können.

Auch nicht durch den Einsatz eines Fahrzeuges aus Leverkusen? Schließlich entsorgt die Avea nicht nur in der Blütenstadt den Müll und das Altpapier, sondern mit mehreren Fahrzeugen auch in der benachbarten Großstadt. Warum also nicht dort einfach ein Fahrzeug abziehen und weiter nach Leichlingen transferieren?

Doch so einfach, wie es klingt, scheint das nicht zu sein. "Es geht wirklich nicht", hieß es dazu seitens des Unternehmens. In Leichlingen seien die so genannten Seitenarm-Fahrzeuge eingesetzt, die die Tonnen mit einem elektrischen Greifer vom Straßenrand aufnehmen und leeren. Das Müllauto werde nur mit einem Fahrer bestückt.

In Leverkusen dagegen verwendet die Avea so genannte Hecklader-Fahrzeuge. Das heißt: Die Tonnen werden von Hand auf eine kleine Plattform des Entsorgungswagens gestellt und dann geleert — ein deutlich personalintensiverer Vorgang, der sich auch in den Gebühren niederschlagen dürfte.

"Außerdem fahren wir den Müll in Leverkusen ja woanders hin als den Leichlinger", berichtete der Avea-Vertreter. Denn für die Blütenstadt sei der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) zuständig.

Immerhin: Man habe "mit Hochdruck" an der Reparatur der Fahrzeuge gearbeitet und fahre das Altpapier in Witzhelden inzwischen auch wieder ab. "Alle sollten ihre Tonne draußen stehen lassen", rät die Avea: "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Samstag alles abgefahren haben."

Jürgen Franzen wird das aufmerksam verfolgen: Mülltonnen als markenzeichen im historischen Dorf — das ist eine Vorstellung, an die sich der Witzheldener nun wirklich nicht gewöhnen möchte.

(RP)
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