Leichlingen Autos rammen Wildschweine

Leichlingen · Auf der Landstraße im Bereich Leichlingen-Sonne sorgte eine Wildschweinrotte am Wochenende für mehrere Unfälle. Es blieb bei Blechschäden. Verletzte gab es nicht, aber einige stark verschreckte Autofahrer. Details konnte die Polizei Rhein-Berg gestern auf Anfrage unserer Zeitung nicht mitteilen.

Sicher ist: Eine Wildsau der Rotte wurde mehrfach überfahren und blieb tot auf der Fahrbahn liegen. Ein weiteres Tier lief zwar auch gegen ein Auto, verschwand aber. "Wir haben die Sau trotz Nachsuche nicht gefunden", berichtete Revierpächter Wolfgang Fasen gestern im RP-Telefonat.

Der Vorfall ereignete sich am Samstag gegen 23 Uhr, berichtete eine Unfallbeteiligte. "Bisher kannte ich Wildunfälle nur als abstrakte Sache", sagte die Frau. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können. Der Unglücksort liegt nahe der Stelle, an der vor wenigen Wochen zwei Menschen bei einem Verkehrsunfall getötet wurden. Das Landstraßenstück zwischen Leichlingen und Höhe Diepental gilt als Raserstrecke.

Jäger Fasel fordert hier die Installation einer Wildwarnanlage. Wärmesensoren registrieren Wild, das sich aus dem Wald nähert. Dann werden Blinklampen angeschaltet, der Autofahrer kann sich auf die Gefahr einstellen. "Wild ist in Sekundenschnelle auf der Fahrbahn", sagt Fasel. Speziell bei den schweren Wildschweinen sei dies saugefährlich. Bei einem Unfall wurde schon ein 100 Kilo schwerer Keiler angefahren. "Wer dagegen prallt, hat das Gefühl, gegen eine Betonwand zu fahren." Letztes Jahr gab es auf der L 294 rund 20 Rehwildunfälle. An der Straße verlaufen fünf Wildwechselpfade.

Gestern versuchten die Jäger, einige Wildschweine zu schießen.

(RP)
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