Leichlingen Anwohner gegen Haltestelle Asternweg

Leverkusen · Anwohner vom Asternweg wehren sich gegen eine geplante Bürgerbus-Haltestelle. Der Verein musste Werbeplakate wieder abhängen, hatte allerdings auch keine Genehmigung dafür eingeholt. Lob und Dank gab es aber auch am Ende.

 Hans-Erich Vogel ist Vorsitzender des Bürgerbusvereins.

Hans-Erich Vogel ist Vorsitzender des Bürgerbusvereins.

Noch vor seinem geplanten Start der ersten Fahrt am 2. Januar 2014 ereilen den Bürgerbusverein Witzhelden jetzt gleich zwei Breitseiten. Er musste seine Werbeplakate wieder abhängen. Und es gibt Protest gegen eine geplante Haltestelle von Anwohnern aus dem Asternweg.

Der Vorsitzende des Bezirksausschusses Witzhelden, Hans Gonska (SPD), übrigens im Tulpenweg wohnhaft und mithin Nachbar der Asternweger, überbrachte die schlechte Nachricht: "Die geplante Bürgerbus-Haltestelle hat am Asternweg zu erheblichem Ärger geführt", konfrontierte Gonska den in der Bezirksvertretung anwesenden Vorsitzenden des Bürgerbusvereins, Hans-Erich Vogel.

Anwohner vom Asternweg, die auch Unterschriften gegen eine Bürgerbus-Haltestelle gesammelt haben, befürchten eine zu hohe Verkehrsbelastung, potenzielle Gefahren für Kinder in ihrer Straße. Außerdem sei der für die Haltestelle vorgeschlagene Bereich zu eng. Alternativ schlagen sie eine Bürgerbus-Haltestelle am Tulpenweg oder am Lilienweg vor. Dies sei aber keine wirkliche Alternative, weil es dort noch enger sei, entgegnete Vogel, der sich aber bereitwillig zeigte, mit den Anwohnern vom Asternweg Gespräche zu führen. Im übrigen sei der Bürgerbus nicht größer als ein Sprinter. Er verfüge nur über acht Plätze, hob der Vereinsvorsitzende vor. Ziel sei es, allen Witzheldenern in den Außenorten mehr Mobilität zu verschaffen und die Anbindung an die weiteren öffentlichen Bus- und Bahnverbindungen zu erleichtern, betonte Vogel.

Die zweite Breitseite hat der Bürgerbusverein von der Stadtverwaltung einstecken müssen: "Wir mussten alle Plakate wieder abhängen, damit waren 180 Euro und sechs Stunden Arbeit für die Katz'", beschwerte sich der Vereinsvorsitzende. Von Seiten der Stadtverwaltung wurde er aber belehrt, dass für jedwedes Plakatieren zuerst eine Genehmigung eingeholt werden müsse, sagte Dezernentin Barbara Hammerschmidt. Außerdem seien Plakate nicht an jedem Ort erlaubt. Es habe massive Beschwerden gegeben. Und für den Bürgerbusverein gelten ebenso wie für alle die Bestimmungen gegen wildes Plakatieren. Gerade jetzt im Wahlkampf sei wildes Plakatieren ein besonders sensibles Thema, führte Hammerschmidt aus.

Allerdings gab es neben Tadel auch noch Lob im Bezirksausschuss für den Bürgerbusverein. Volker Jung (BWL) dankte dem Verein für seine ehrenamtliche Eigeninitiative, "die man unterstützen sollte". In Lob und Dank stimmte dann auch Jürgen Langenbucher von den Grünen mit ein. Und Gonska beeilte sich zu wiederholen, er gebe das Protestschreiben aus dem Asternweg an dieser Stelle schließlich nur weiter.

Der Bürgerbus soll übrigens zwischen 8 und 18 Uhr montags bis freitags jeweils dreistündige Routen unter anderem von Kuhle, Weltersbach und bis zum Busbahnhof fahren.

(RP)
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