Leichlingen Am Stockberg: Tierhilfe statt Wertstoffhof

Leichlingen · Leichlingen profitiert von der Euro-Krise – zumindest, wenn es um die Vermarktung der städtischen Grundstücke im Gewerbegebiet Bremsen geht.

Leichlingen profitiert von der Euro-Krise — zumindest, wenn es um die Vermarktung der städtischen Grundstücke im Gewerbegebiet Bremsen geht.

"Die Flächen sind so gut wie vollständig verkauft, unter den letzten Notarverträgen soll noch im ersten Halbjahr 2013 die Tinte trocken sein", sagte Bürgermeister Ernst Müller aktuell zum Stand der Erweiterung des Frese-Gewerbeparks.

Dabei komme der Stadt zugute, dass Unternehmen beim Grundstücks- und Immobilienerwerb derzeit von den niedrigen Zinsen profitierten. "Grundbuch statt Sparbuch", brachte es Müller auf den Punkt. Schmackhaft gemacht haben Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft SEL beziehungsweise GEL den Standort indes nicht nur Leichlinger Unternehmen, sondern auch Firmen aus Langenfeld, Leverkusen und Solingen. "Etwa ein Drittel kommt von außerhalb", erklärte Wolfgang Vogt, Geschäftsführer der GEL. Mitte des Jahres könnte auch der Wertstoffhof vom Stockberg nach Bremsen umziehen. "Die Ausschreibung der Baumaßnahme läuft gerade", sagte Wolfgang Görtz, technischer Leiter des zuständigen Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes.

Für das Gelände am Stockberg sieht Ernst Müller derzeit neben dem Bauhof keine gewerbliche Folgenutzung — brachliegen wird es deshalb aber nicht: "Wir sind im Gespräch mit der Leichlinger Tierhilfe ,Wir fürs Tier'", sagte der Bürgermeister. Gemeinsam denke man darüber nach, in einem Teilbereich kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten für Fundtiere wie Hunde und Katzen zu schaffen. Die Stadt ist gesetzlich zur Aufnahme und zur Betreuung dieser Tiere verpflichtet, kann die Aufgabe aber beispielsweise an Tierschutzvereine übertragen.

Im Gebiet zwischen Moltke- und Hochstraße mit Gewerbeansiedlungen und Wohnhäusern ist nach Angaben von Müller derweil nicht mit einem Abschluss des Bebauungsplanverfahrens noch in diesem Jahr zu rechnen. Erschwert werde das Ganze durch Altlasten unter anderem von ehemals ansässigen metallverarbeitenden Betrieben. "Die Stadt ist natürlich an weiteren, auch kleinteiligen Gewerbeflächen im Westen der Stadt interessiert", berichtete der Bürgermeister. Da ihr das Gelände aber nicht gehöre, müssten alle Planungen und Entwicklungen in enger Abstimmung mit den Eigentümern und der Politik erfolgen.

Am Further Weiher wiederum baut die Pferdeklinik Leichlingen ihre Außenanlagen weiter aus. Von dem rund 30 000 Quadratmeter großen Gebiet rund um den Further Weg gehört der Stadt ungefähr ein Drittel der Flächen. "Auch hier wollen wir die Flächen weiter vermarkten und führen dazu intensive Gespräche mit Interessenten", sagte GEL-Geschäftsführer Wolfgang Vogt.

(inbo)
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