Leichlingen Am Hammer: Autofahrer ignorieren Sperrung

Leichlingen · Die Kreisstraße 1 darf seit gestern wegen der Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen Kirchstraße und In der Meffert nur von Anliegern befahren werden. Eigentlich. Zahlreiche Autofahrer halten sich allerdings nicht an das Verbot.

 Anlieger frei bis Baustelle? Vielen Autofahrern war es gestern eher ein Anliegen, Schilder und Absperrung im Kreisverkehr an der Kirchstraße zu ignorieren und das Durchfahrtsverbot zu missachten.

Anlieger frei bis Baustelle? Vielen Autofahrern war es gestern eher ein Anliegen, Schilder und Absperrung im Kreisverkehr an der Kirchstraße zu ignorieren und das Durchfahrtsverbot zu missachten.

Foto: Uwe Miserius

Erst erscheint eine große weiße Tafel am Straßenrand, kurz darauf ein kleineres gelbes Schild. Beide sind ohne Brille gut auszumachen, und auch ihr Sinn und Zweck erschließt sich Autofahrern, die auf der Neukirchener Straße Richtung Solingen unterwegs sind, auf den ersten Blick: Sie weisen auf die Umleitung und das Durchfahrts-Verbot von Marktstraße und Am Hammer hin, von dem nur Anlieger ausgenommen sind.

Rund um die Eröffnung der Baustelle, in deren Zuge die Fahrbahndecke erneuert wird, war es aber vielen Autofahrern vor allem ein Anliegen, die Schilder zu ignorieren und das Verbot inklusive Absperrung am Kreisverkehr an der Kirchstraße zu missachten. "Einige Fahrer behaupten sogar felsenfest, dass im Kreisel gar keine Absperrung steht", berichtete Helmut Schönwald. Er und seine Mitarbeiter waren am Vormittag damit beschäftigt, auf der Straße Markierungen aufzutragen, wurden dabei aber in verlässlicher Regelmäßigkeit gestört und mussten Autos Platz machen, "die zum Teil sogar noch mit ordentlich Tempo hier durch fahren", sagte Schachtmeister Schönwald.

Aus der Ruhe bringen ließen er und seine Kollegen sich von so viel straßenverkehrlichem Ungehorsam aber nicht. "Wenn wir die Autofahrer auf die Sperrungen hinweisen, bleiben wir höflich - auch wenn das ab und zu nicht ganz einfach fällt. Die Akzeptanz für solche Sperrungen ist nicht mehr allzu hoch", sagte Schönwald, der gestern sogar einen Mitarbeiter eigens dafür abstellte, darauf zu achten, dass es zu keinen gefährlichen Situationen zwischen seinen Kollegen und durchfahrenden Fahrzeugen kommt.

Aber trotz des Durchgangsverkehrs konnten die Straßenbauer am ersten Tag der Baustelle schon einen Baufortschritt erzielen. So stemmte ein kleiner Bagger mit großem Meißel von der Kirchstraße in Richtung Schulzentrum die Einfassungen der Kanalschächte frei. Für Freitag ist das Abfräsen der oberen (von Rissen durchzogenen) Schicht der Straße vorgesehen, bevor ab Montag die Kanalabdeckungen und die Sinkkästen erneuert werden.

Nach einer neuen Gussrinne am Mittwoch erhält die Straße am Donnerstag (4. August) eine neue Fahrbahndecke - dann werden im Bereich zwischen Kreisverkehr Kirchstraße und Einmündung In der Meffert für einen Tag absolute keine Autofahrer geduldet, damit der Asphalt in diesem Bereich ungestört auskühlen kann. Sollte das Wetter diesem Zeitplan keinen Strich durch die Rechnung machen, soll die Straße am Samstag, 6. August, wieder freigegeben werden. Andernfalls müsse unter Umständen auch am Sonntag, 7. August, gearbeitet werden, teilt der Rheinisch-Bergische Kreis mit.

Erwähnt sei hier indes auch eine erfreuliche Ausnahme inmitten der vielen Umleitungs-Verweigerer: Die bildete gestern ein Herr, der in einem Wagen mit Mannheimer Kennzeichen in der Blütenstadt unterwegs war. Nachdem er offenbar nicht auf Anhieb den richtigen Weg zur Umleitung gefunden hatte, erkundigte er sich bei Passanten nach dem besten Weg, um die Baustelle zu umfahren. Sehr löblich.

(RP)
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