Leichlingen Abi-Bierkistenlauf löst Großeinsatz aus
Leichlingen · Rund 50 Leichlinger Abiturienten wollten am Hasensprung bei dem Spaßwettkampf locker Kräfte messen. Aus nicht geklärtem Grund wurde während der Freiluftfete den Behörden "Volltrunkene. 50 Leute brauchen Hilfe" gemeldet.
Es sollte ein harmloser Jux unter Abiturienten werden. Doch der Spaß, den rund 50 Jugendliche am frühen Montagabend am Hasensprung erleben wollten, löste einen Großalarm mit Hubschraubereinsatz aus.
Die Abiturienten aus der Blütenstadt hatten sich zu einem Bierkistenlauf über einen bestimmten Parcours an der Bushaltestelle Weltersbach verabredet. "Das, so berichteten uns die Abiturienten später, sei schon eine Traditionsveranstaltung unter den Schulabgängern", sagte Stadtsprecherin Ute Gerhards Dienstag.
Gegen 17.51 Uhr sei ein Alarm bei der Rettungsleitstelle und der Polizei eingegangen. "Da hatte jemand gemeldet: Volltrunkene liegen am Hasensprung rum. 50 Leute brauchen Hilfe", berichtete Gerhards. Der Alarm setzte eine ganze Meldekette in Gang: Der Kreis schickte vier Rettungswagen, einen Hubschrauber, zwei Notärzte auf den Weg, die Polizei rückte aus, ebenso die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen. Später kamen Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes raus. Als die ersten Einsatzkräfte am Hasensprung eintrafen und keine hilflosen Volltrunkenen sahen, gaben sie den noch anrückenden Kollegen im Hubschrauber und in den weiteren Rettungswagen Bescheid. "Ein Fahrzeug der Feuerwehr und dessen Besatzung verblieben bis zur vollzogenen Auflösung der Veranstaltung in Anwesenheit der Polizei und des Ordnungsamtes an der Einsatzstelle", berichtete Feuerwehr-Sprecher Thomas Schmitz. Vorgefunden haben die Helfer "eine große Zahl stark alkoholisierter Jugendlicher. Von Komasaufen kann aber nicht die Rede sein", merkte Gerhards an. Noch nüchterne junge Leute hätten sich um die betrunkenen Schulkameraden gekümmert. "Es gab keine Sachbeschädigung. Die Abiturienten haben alles aufgeräumt. Das haben die Ordnungsamtsmitarbeiter begleitet." Den Verantwortlichen für die Freiluft-Party konnten die Behörden nicht ausmachen. Ebenso ist laut Ute Gerhards bisher noch unklar, von wem der Alarmierungsanruf kam. Eine Strafanzeige zum Bierkistenlauf-Spektakel habe nicht gestellt werden müssen, ergänzte Peter Raubuch, der Sprecher der Kreispolizei. Polizei, Stadt und das Gymnasium waren sich im Nachgang zu dem Einsatz rasch über das weitere Vorgehen einig. "Es sollte ein Gespräch mit den Schülern der beiden Abschlussstufen geben, das präventiven Charakter hat und auf die Folgen von zu starkem Alkoholkonsum hinweist", berichtete Gerhards. Peter Raubuch fügte an, man müsse den Schülern auch klarmachen, dass solche Dinge auch finanzielle Folgen nach sich ziehen können, etwa bezüglich der Bezahlung des Einsatzes, der keiner war. Polizei-Sprecher Raubuch meldete gestern schon Gesprächs-Vollzug: "Es hat am Vormittag stattgefunden." Die Schüler hätten sehr aufgeschlossen reagiert, resümierte der Polizei-Sprecher.