Leichlingen 80.000 Euro für gefährliche und marode Rathausbalkone ausgeben?

Leichlingen · Wenn nicht schnell etwas unternommen werde, könne sich der Bereich um das Rathaus zur Gefahrenzone entwickeln. Mit mahnenden Worten hatte sich Wolfgang Kalski, Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, bereits im November im Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr und Betrieb (IVB) dafür stark gemacht, Balkone und Fassade des Rathauses zügig zu sanieren.

Heute wird das Thema wieder im IVD diskutiert. Bürgermeister Frank Steffes aber favorisiert eine andere Lösung als diejenige, die damals mit 80 000 Euro und Sperrvermerk in den städtischen Etat eingestellt worden war. "Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, für viel Geld etwas zu sanieren, was vielleicht nicht mehr lange steht", sagte Steffes gestern.

Deshalb bevorzugt er ein kostengünstigeres Provisorium für rund 22 000 Euro bis zur endgültigen Entscheidung über die Zukunft des Gebäudes. Die Stadtverwaltung schlägt vor, "aufgrund der aktuellen Etatsituation, der Zuspitzung der Überlegungen zum Rathausneubau und der Innenstadtentwicklung" die Ein- und Ausgänge auf der Parkplatzseite des Rathauses mit Gerüsten zu sichern. "In diesen Bereichen würden ein Schutzdach und eine Abfangung der Betonelemente ausgeführt werden", heißt es in dem Beratungspapier. Auf der Parkseite sollen Bauzäune aufgestellt werden. Die Verwaltung räumt zwar ein, dass diese Lösung Baustellencharakter hätte, erhebliche Einschränkungen in den Wegebeziehungen und im Besucherverkehr haben und unter anderem der Zugang zur Bücherei vom Rathausvorplatz aus dann nicht mehr uneingeschränkt möglich sein würde.

"Die damit verbundenen Schwierigkeiten und Einschränkungen müssten dann im Zuge der weiteren Ausführung auf das Notwendigste reduziert werden", schreibt die Verwaltung. Dazu müsste der Ausschuss heute für die Aufhebung des Sperrvermerkes stimmen.

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort