Leichlingen 80 000 Bäumchen für den Stadtpark

Leichlingen · Die Rettungsinitiative "Stadtpark Leichlingen" will die Bürger zum verstärkten Nachdenken bringen. Die Frage bleibe, ob der Stadtpark bebaut werden dürfe. Würden dort 40 Bäume gefällt, müssten 80 000 Ersatzbäumchen her.

 Im Info-Zentrum der Leichlinger Bürgerinitiative wurde Samstag eine Ausstellung über die Bedeutung von Grünzonen eröffnet. Derweil befassen sich (v.l.) Gerald Finck, Achim Kötting und Herbert Wieden schon mit dem nächsten Projekt: der Kundenumfrage zu Wünschen der Leichlinger.

Im Info-Zentrum der Leichlinger Bürgerinitiative wurde Samstag eine Ausstellung über die Bedeutung von Grünzonen eröffnet. Derweil befassen sich (v.l.) Gerald Finck, Achim Kötting und Herbert Wieden schon mit dem nächsten Projekt: der Kundenumfrage zu Wünschen der Leichlinger.

Foto: Uwe Miserius

Als "wunderbares i-Tüpfelchen" bezeichnete Wicze Braun die Ausstellung, die kürzlich im Infozentrum der Bürgerinitiative "Rettet den Stadtpark" eröffnet wurde. Die Schau trägt den Namen "Über die Wichtigkeit von Grünräumen in der Stadt" und wurde vom Bund Hamburg entworfen. Lydia Feucht, Mitglied der Initiative und Bund-Ortsgruppe der Blütenstadt, hat sie nach Leichlingen geholt: "Mein Mann und ich wollten gerne etwas für die Initiative machen und haben nach etwas gesucht, womit die Relevanz von Stadtgrün unterstrichen wird."

Die Schau enthalte zwar einige Hamburg-spezifische Aspekte, "aber im Grunde ist sie auf jede Stadt zu übertragen", erläuterte Feucht. Die Plakate bleiben so lange hängen, bis jemand anderes sie haben möchte. "Der Bund Hamburg verleiht die Ausstellung nämlich kostenlos an jeden, der anfragt."

"KlimaKraftWerk Baum"

Auf den neun Plakaten werden Aspekte wie der "Wert biologischer Vielfalt", "Stadtnatur als psychosozialer Frei- und Erholungsraum" und das "KlimaKraftWerk Baum" näher beleuchtet. "Wenn ein Park mit 40 Bäumen wegfällt, muss die Parkfläche ausgeglichen werden", sagte Lydia Feucht.

"Aber dann ist es nicht damit getan, 40 neue zu pflanzen, es handelt sich ja dabei um Bäumchen." Auf ein Exemplar kämen 2000 Jungbäume, führte Feucht weiter aus, "insgesamt müsste man also 80 000 kleine Bäume pflanzen, um den Verlust auszugleichen". Der Stadtpark werde von den Bürgern zur Erholung und von vielen Kindern zum Spielen benutzt. "Dort können sie Natur erfahren. Der Park ist ein wichtiger kultureller Treffpunkt", betonte Feucht.

Gerade die Grünflächen seien es, die Leichlingen attraktiv machten, kommentierte ein Besucher der Ausstellung: "Leverkusen, Langenfeld und Solingen sind alles Betonstädte — Leichlingen ist die letzte grüne Oase." Jens Weber von der Bürgerinitiative sagte: "Wir möchten die Bürger anregen, darüber nachzudenken, ob die geplante Bebauung des Stadtparks ein notwendiges Übel ist. Auch wir möchten, dass Leichlingen weiterkommt, aber denken, dass es Alternativen zu den Plänen der Stadt gibt."

Kritik am Bürgermeister

Im Übrigen habe der Verein momentan den Eindruck, dass diese die Bürger über das Projekt im Unklaren lasse, sagte Weber am Samstag weiter. "Der Bürgermeister Ernst Müller und die Stadt müssen die Leichlinger dringend über den derzeitigen Stand der Dinge informieren."

(jube)
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