Leichlingen 57-Jährige getötet - Gatte festgenommen

Leichlingen · Ein 74-jähriger Leichlinger soll seine 57-jährige Ehefrau getötet haben. Er wurde festgenommen, soll in einer Psychiatrie untergebracht werden. Die Frau kam laut Obduktionsbefund durch massive Kopfverletzungen zu Tode.

Ein 74-jähriger Leichlinger ist gestern unter dem Verdacht festgenommen worden, seine 57-jährige Ehefrau getötet zu haben. Die Kriminalpolizei Köln hat eine Mordkommission eingerichtet, die die Ermittlungen aufgenommen hat. Die 57-Jährige war bereits am vergangenen Dienstag tot im Keller auf einem Treppenabsatz im ehelichen Wohnhaus aufgefunden worden. Nach Angaben von Dr. Carolin Breloer von der Staatsanwaltschaft Köln hatte es zunächst geheißen, die Frau sei die Kellertreppe heruntergefallen und dabei zu Tode gekommen.

Der Ehemann habe den Notarzt verständigt. Auch Polizeibeamte seien bereits vor Ort gewesen. Es sei aber zunächst ein Verdacht aufgekommen, dass die Frau eines unnatürlichen Todes gestorben sein könnte, berichtet Breloer. Dann habe es aber Hinweise aus dem sozialen Umfeld des Ehepaares gegeben. Der Polizei sei von Streitigkeiten berichtet worden, die die Ehepartner vor allem in jüngster Zeit miteinander ausgetragen hätten.

Aufgrund dieser Angaben sei dann die Obduktion der Frau beschlossen worden. Diese habe ergeben, dass die 57-Jährige massive Schädelverletzungen erlitten habe. Durch einen bloßen Treppensturz hätten solche Verletzungen aber nicht verursacht werden können.

Als das Obduktionsergebnis vorlag, geriet der 74-jährige Ehemann in Verdacht und wurde gestern Vormittag dann festgenommen. In Köln wurde er zunächst einer Haftrichterin vorgeführt, die allerdings keinen Haftbefehl für eine Untersuchungshaft erließ. Stattdessen habe die Staatsanwaltschaft einen Unterbringungsbefehl nach Paragraf 126a der Strafprozessordnung beantragt, berichtet Breloer. Ein Richter habe nun über diesen Antrag zu befinden, der auf eine einstweilige Unterbringung des Beschuldigten in einer psychiatrischen Klinik abziele. Denn es habe Anhaltspunkte für eine verminderte Schuldfähigkeit wegen einer psychischen Erkrankung gegeben,

Unmittelbare Tatzeugen soll es aber nicht geben, so dass lediglich das Obduktionsergebnis und die Aussagen der Nachbarn, die das Ehepaar irgendwann vor dem Tode der Frau haben streiten hören, im Raume stehen. Den Tatort wollen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht bekanntgeben, um weitere Ermittlungen nicht zu gefährden, hieß es gestern auf Nachfrage. Ob sich der beschuldigte Ehemann zum Tatvorwurf geäußert hat, blieb ebenfalls im Dunklen.

Ein ähnliches Tötungsdelikt hat es im Juni 2011 in Leichlingen gegeben. Eine 53-Jährige hatte ihre 78-jährige Mitbewohnerin mit sieben Hammerschlägen zunächst lebensgefährlich verletzt. Die Frau verstarb dann kurz nach der Tat im Krankenhaus. Die damals geständige Täterin war zunächst in Untersuchungshaft genommen worden, hatte dort aber einen Suizidversuch unternommen, wie die RP berichtete. Daraufhin wurde sie in die Psychiatrie eingewiesen.

(RP)
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