Leichlingen 16-Jährige schreibt Buch zum Thema Demenz

Leichlingen · 94 Seiten verfasste die Schülerin, gespeist aus Fantasie. Sie hat schon Ideen für den zweiten Band.

"Sie weiß nicht mehr, wer ich bin, Weiß nicht , wie ich heiße. Ich bin ihr fremd geworden. Aber ich kenne sie. Ganz genau. Schon mein ganzes Leben lang..." So beginnt Lisa Schniesko die letzte Geschichte in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Wie das Leben so spielt..." Sie beschreibt ihre persönliche Wahrnehmung, was ihr durch den Kopf geht bei der Begegnung einer geliebten Person, die offenbar an Demenz leidet. Ob es sich um Mutter oder Großmutter handelt, bleibt ebenso offen wie das Ende. Denn es handelt sich hier keineswegs um Eintragungen aus einem Tagebuch, wie man vermuten könnte.

Tatsächlich ging es ihr um die Veränderung, die diese unumkehrbare Krankheit mit sich bringt, sowohl für die betroffene Person, als auch für die geliebten Menschen im Umfeld. Demenz ist einfach kein Thema im Freundeskreis von Lisa Schniesko, denn die Autorin ist gerade mal 16 Jahre alt und besucht die Leichlinger Realschule. Persönlich hatte sie zum Glück noch keine Begegnung mit Demenz, keinen Fall in der eigenen Familie. Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist allein ihrer Fantasie und Vorstellungskraft entsprungen. So ist es mit manchen der 30 Kapitel im 94 Seiten umfassenden Buch, aber nicht mit allen. Manchmal stehen tatsächlich eigene Erfahrungen und Betrachtungen dahinter. Welche es sind, das verrät sie nicht. Tagebuch habe sie nie wirklich geschrieben, sagt die junge Autorin. Aber sie habe schon früher gerne ihre Gefühle hinterfragt und in Worte gefasst. "Ich versuche, mich in Menschen zu versetzen, denen es schlechter geht als mir." Sich gedanklich in Lebenssituationen zu begeben, das ist für sie so etwas wie das Rollenstudium beim Theater. "Ich spiele leider nicht", sagt sie, aber die Bühne wäre schon ihr Ding.

Schon in Kindertagen träumte sie davon, einmal ein Buch zu schreiben. Ihre Freundinnen ermutigten sie dazu, und von der Deutschlehrerin bekam sie ebenfalls ein positives Feedback. Jetzt ist sie glücklich, dass sie einen Verlag (Rediromaverlag) gefunden hat, der ihre Geschichten druckt. Das war gar nicht so einfach. Sie habe per Internetrecherche eine ganze Liste von Verlagen erstellt, denen sie einfach ihr Manuskript schickte. Ziemlich mutig, aber eine positive Antwort gab es immerhin. Das Lektorat habe zwar Fehler korrigiert, aber den Satzbau im Prinzip nicht verändert, inhaltlich sowieso nichts. Lisa Schniesko wird auf jeden Fall weiter schreiben, sie kann gar nicht anders. Sie hat schon Ideen und erste Geschichten für einen zweiten Band. Vor allem will sie jetzt einen guten Schulabschluss machen und dann weiter auf das Gymnasium gehen.

(mkl)
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